KommentarHennef hat ohne Not mit dem Bagger Fakten geschaffen

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Furt statt Überweg: Die neue Bachquerung in Hennef-Lanzenbach

Hennef – Schildbürgerstreich oder nicht – das ist hier die große Frage. Die Lanzenbacher verlieren die Brücke für einen beliebten Rundweg und bekommen eine Furt. Auch schön, aber für Rollatoren, Kinderwagen und Rollstühle ist der Zugang am steilen Bachufer schlichtweg nicht machbar. Als Abenteuersteig dagegen ist er vielleicht eine Bereicherung.

Technische Fragen lassen sich nicht mehr prüfen

Tatsächlich hat der Starkregen vom 4. Juni den Damm, über den besagter Weg führte, schwer beschädigt. Da blieb nur ein schmaler Steg. Ob der nun standsicher war oder zur Gefahr geworden wäre, lässt sich nicht mehr überprüfen. Selbst die irreparable Beschädigung der Verrohrung mag Anlass genug für einen Abriss gewesen sein.

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Mindestens zwei Punkte indes bleiben offen. Erstens: Es kann doch nicht so schwer und teuer sein, einen angemessenen Durchfluss zu schaffen und trotzdem eine Überquerung zu sichern, die keine sportlichen Aktivitäten erfordert. Immerhin soll ja weiter darüber nachgedacht werden, was an dieser Stelle passiert.

Stadtverwaltung und Lanzenbacher müssen miteinander reden

Der zweite – und viel entscheidendere – Punkt ist das Kommunikationsdefizit. Ohne Not werden mit dem Bagger Fakten geschaffen, ohne dass die Lanzenbacher noch einmal gehört oder zumindest informiert werden. Wie soll Vertrauen entstehen, wenn Prüfungen zugesagt werden, die dann einfach keine Rolle mehr spielen? Wenn schweres Gerät schneller anrollt als eine kleine Information?

Bösen Willen zu unterstellen, dass da irgendjemand etwas habe durchsetzen wollen, ist sicher auch nicht hilfreich, zeigt aber, wie wenig die Parteien da gesprochen haben. Also: Was im Großen sicher schwer ist, müsste doch im Kleinen machbar sein. Redet miteinander!

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