Ausstellung in HennefWas es bei „Kunst auf der Burg“ für Besucher zu sehen gibt

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Elf Bildhauerinnen und Bildhauer zeigen ihre Werke an der Ruine der Burg Blankenberg.

Hennef – „Das ist ein wunderbarer Platz“, stellt Christiane Vogel sichtlich erfreut fest. Mit großen Kleeblättern aus gebürstetem Edelstahl gibt sie ihr Debüt bei „Kunst auf der Burg“. Ihre schimmernden Skulpturen, die Leichtigkeit mit Härte verbinden, wünschen schon im Titel „Ein bisschen Glück“. Und fügen sich anmutig in die Landschaft ein, wie auch die Werke der zehn anderen Bildhauer, die diese Freiluft-Galerie bestücken.

Deren prominente Lage auf dem Felssporn über dem Siegtal lockt stets zahlreiche interessierte Künstler an. Peter Grunewald, der das Festival vor elf Jahren gründete, kann mittlerweile unter den Profis auswählen. Das kommt der Schau zugute, die auch Zufallsgäste wie Wanderer und Spaziergänger für die Kunst gewinnen will. „Diesmal ist es ein bunter Mix, ohne Provokation“, resümiert Grunewald.

„Kunst auf der Burg“:  „Kopffüßler“ von Martin Langer laden zum Berühren ein

Der Reiz liegt ohnehin in der Verbindung von Natur, altem Gemäuer und Skulptur. So nutzt Dirk Müller Durch- und Ausblicke für seine hoch aufragenden Körperschemen aus Holz. Dieses Material bearbeitet auch Ralph Kleiner für seine anrührenden Schaf- und Kuhplastiken, die Anklage erheben gegen das ausbeuterische Verhältnis des Menschen zur Tierwelt.

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Ihre Kleeblätter aus Edelstahl zeigt Christiane Vogel, die erstmals teilnimmt. 

Zum Berühren laden die glatten „Kopffüßler“ von Martin Langer ein, die wie surreale Aliens im lieblichen Grün wirken. Ein keckes Farbsignal sendet der mit gestischer Malerei bedeckte „ARTvorhang“ von Edith Dellgrün vom Turm aus. Wer ins Innere gelangt, sieht sich mit den Arbeiten Karin Kunczik-Rüdigers konfrontiert. Sie thematisieren Verwandlung und Verfall, eingefangen in Malerei und Skulptur von morbider Schönheit.

Beinahe versteckt im Blätterwerk liegt die Steinplastik von Karl-Heinz Löbach wie ein verwunschenes Wesen. Glas als Trägermaterial für ihre fließende, figurative Malerei nutzt Anne Beikircher, die in der Sommerausstellung erstmals dabei ist. Um die schwere Scherbe im Boden zu verankern, rückte Ehemann Konrad mit der Schaufel an – für den Standort der Kunstwerke ist auch die Bodenbeschaffenheit ausschlaggebend.

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Peter Grunewald   hat die Ausstellung organisiert. Die „Kopffüßler“ von Martin Langer laden zur Berührung ein.

Zu den Künstlern, die Kurator Grunewald auswählte, gehören außerdem Silke Bosbach, Sophia Bernhardt und Karl Grunschel, deren Arbeiten bei Redaktionsschluss noch nicht vor Ort waren.

„Kunst auf der Burg“: Ausstellung ist bis zum 11. September zu sehen

Grunewald, der in Stadt Blankenberg aufwuchs und selbst Holzbildhauer ist, nimmt mit dieser Schau aus Altersgründen Abschied. „Jedes Jahr war schön“, sagt der 66-Jährige, der sich stets auf die musikalische Eröffnung durch den Multiinstrumentalisten Jan-Philipp Tödte freut. Und er ist sicher: „Die Kunst auf der Burg ist ein Selbstläufer und bei Kulturamtsleiter Dominique Müller-Grote in den besten Händen.“

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„Kunst auf der Burg“ wird am Sonntag, 12. Juni, um 15 Uhr auf Burg Blankenberg durch den Hennefer Bürgermeister Mario Dahm eröffnet. Danach ist die Ausstellung bis zum 11. September zu sehen.  

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