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4000 Betroffene
Nach Stromausfall in Teilen Königswinters besetzte die Feuerwehr drei ihrer Wachen

2 min
Ein Feuerwehrmann an einem roten Notstromaggregat.

Dieses Notstromaggregat des Löschzugs Oberdollendorf kam am Sonntagabend zum Einsatz.

Nach einem Stromausfall in Teilen von Königswinter hat Bürgermeister Lutz Wagner am Sonntagabend zeitweise drei Feuerwehrgerätehäuser besetzen lassen.

Knapp 4000 Einwohner waren nach Angaben des Energieversorgers Westnetz am Sonntagabend (5. Oktober) von einem Stromausfall in Teilen der Königswinterer Stadtteile Oberdollendorf und Heisterbacherrott betroffen. Bei einigen Kunden dauerte der Ausfall nach Angaben eines Firmensprechers rund sechs Stunden.

Die Freiwillige Feuerwehr Königswinter hatte am Sonntagabend wegen des Vorfalls zeitweise mehrere Gerätehäuser besetzt. Zuvor hatten die Einsatzkräfte eine Person aus einem Aufzug befreien müssen.

Laut Feuerwehr war der Löschzug Oberdollendorf gegen 20.15 Uhr wegen des im Aufzug festsitzenden Menschen gerufen worden. Zeitgleich ging ein Anruf ein, wonach es Knallgeräusche an einem Transformator gegeben haben sollte. Der Verdacht, dass es dort brennen könnte, bestätigte sich nicht.

Nach Absprache mit Bürgermeister Lutz Wagner und der für Sicherheit zuständigen Dezernentin Heike Jüngling wurde entschieden, sicherheitshalber neben dem Gerätehaus Oberdollendorf auch die Feuerwachen in Niederdollendorf und in Thomasberg (Löschzug Oelberg) zu besetzen. Es ist allerdings bis zum späteren Abend bei den zwei Einsätzen geblieben.

Im Gerätehaus Oberdollendorf stellte die Feuerwehr die Stromversorgung über ein Notstromaggregat sicher. In dem Gebäude befindet sich auch das Lagezentrum der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter für größere Einsätze oder Krisen.

Kabelfehler führte zu dem Stromausfall in Teilen von Königswinter

Nach Angaben des Westnetzsprechers war ein technischer Defekt in Form eines Kabelfehlers die Ursache für den Stromausfall. „Wir sind aktuell noch auf der Suche nach dem konkreten Grund für den Kabelfehler“, hieß es am Montag.  Der Stromausfall habe um 19.53 Uhr begonnen. Ein Großteil der Haushalte sei um 23.08 Uhr wieder mit Strom versorgt worden, die letzten Haushalte erst um kurz nach 2 Uhr.

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine 2022 und der Sorge vor Stromausfällen und gar kompletten Blackouts hat die Stadt Königswinter ein Konzept entwickelt für sogenannte „Leuchttürme“ im jeweiligen Stadtgebiet. Sie sollen im Notfall als Anlaufstellen für die Bürgerinnen und Bürger dienen. Eingerichtet würden sie in allen Feuerwehrgerätehäusern und in der Rettungswache Oberpleis. Dazu kämen im Krisenfall drei „Betreuungsstellen“, die in der Grundschule Stieldorf, in der Förderschule Niederdollendorf sowie im Schulzentrum Oberpleis geschaffen würden.

Dieses Notfallkonzept zogen die Stadtverwaltung und die Freiwillige Feuerwehr Königswinter am Sonntagabend jedoch noch nicht. Die zeitweise Besetzung der drei Gerätehäuser sei eine operativ-taktische Entscheidung für den Fall gewesen, dass der Stromausfall länger angedauert hätte. Das erklärte am Montag auf Anfrage die zuständige Dezernentin Heike Jüngling, die Anfang November die Nachfolge von Bürgermeister Lutz Wagner antritt. Wäre der Ausfall größer gewesen beziehungsweise hätte er länger gedauert, hätte die Verwaltung einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) gebildet.