Historische Gebäude in LohmarBruchsteinhäuser in Wahlscheid könnten Denkmale werden

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Als „Pension Olga“ war das Gebäude Wahlscheider Straße 30 früher bekannt.

  • Knapp 100 Jahre alte Bruchsteinhäuser zieren den Ortskern von Lohmar-Wahlscheid.
  • Das Rheinische Amt für Denkmalpflege prüft, ob die beiden Häuser unter Schutz gestellt werden.
  • Ob es dazu kommt, ist aber noch offen.

Lohmar – In Wahlscheid gab es einst eine Zelle, mit einer Liege, vergitterten Fenstern und schwerer Eisentür – im Keller des Bürgermeisterhauses neben dem Feuerwehrwagen und unter der Gemeindekasse, dem Standesamt und der Polizei. Fast 100 Jahre alt ist das Bruchstein-Gebäude an der Wahlscheider Straße 26/28 und ein wichtiger Teil der Ortsgeschichte.

Da es nicht unter Denkmalschutz steht, will die Stadt nun eine Erhaltungssatzung erlassen. Die soll ebenso für das Nachbarhaus Nummer 30 gelten, 1924 als „Pension Olga“ mit elf Zimmern errichtet und eine beliebte Unterkunft für die Gäste des Aueler Hofs.

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Das Pensionshaus verfügte über Zentralheizung, Kalt- und Warmwasseranschlüsse in jedem Zimmer sowie Etagenbad und WC, außergewöhnlich luxuriös für die damalige Zeit. Im Erdgeschoss befanden sich lange Zeit eine Zweigstelle der Kreissparkasse Siegburg und ein Frisörsalon, „mehr als 30 Jahre geführt von Frisörmeister Josef Urban und dessen Ehefrau“, so die Stadt.

In ganz neuer Rolle fand sich der Barbier nach dem Zweiten Weltkrieg wieder: Urban wurde von den Alliierten zum ersten Bürgermeister ernannt, seine Frau, eine Engländerin, diente als Dolmetscherin.

Amt prüft Denkmalschutz

Der heutige Besitzer der Immobilie hat bei der Unteren Denkmalbehörde beantragt, das geschichtsträchtige Haus unter Schutz zu stellen. Damit befasst sich derzeit das Rheinische Amt für Denkmalpflege. Der Antragsteller hat angeregt, auch das Nachbargebäude Wahlscheider Straße 26/28 in die denkmalrechtliche Prüfung einzubeziehen. 

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An der Wahlscheider Straße 26-28 befand sich das frühere Bürgermeisteramt. 

Ob sich die Gebäude denkmalrechtlich schützen lassen, sei nicht absehbar, so die Stadt; auch wenn der Lohmarer Denkmalpflegeplan die Gebäude als erhaltenswert beziehungsweise denkmalverdächtig einstuft. Das Ensemble, das früher mit dem Aueler Hof den Dorfmittelpunkt bildete, befinde sich überwiegend im Originalzustand, die Bausubstanz, der Grundriss und die Außenansicht.

Mittels Erhaltungssatzung können nicht nur einzelne Gebäude, sondern auch ganze Straßenzüge und Ortskerne geschützt werden. Nicht nur der Abbruch, sondern auch beispielsweise ein neuer Fassadenanstrich oder eine neue Dacheindeckung wären dann genehmigungspflichtig.   

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