Illegale Rennen in LohmarFelsbrocken stoppten Raser an Jabachhalle nicht

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Da die ersten Findlinge die Raser noch zu Slaloms animierten, sollen weitere Steinbrocken und ein Berliner Kissen folgen.

Da die ersten Findlinge die Raser noch zu Slaloms animierten, sollen weitere Steinbrocken und ein Berliner Kissen folgen.

Lohmar – Die aufheulenden Motoren und quietschenden Bremsen waren weithin zu hören: Nach zahlreichen Beschwerden über Autorennen auf dem Parkplatz an der Jabachhalle sollen nun Steinbrocken und Berliner Kissen den PS-Protzen den Spaß verderben. Kostenpunkt: 3000 bis 4000 Euro.

Einige Findlinge hatte die Stadt schon im vergangenen Jahr auf den hinteren, nicht asphaltierten Stellflächen als Soforthilfe platziert. Auf dem Schotter drifteten die Fahrzeuge, was erheblichen Lärm verursachte. Doch hätten die Steine die Autofahrer nicht gestoppt, sondern zu Slaloms animiert, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Die Beschleunigungstests wurden kurzerhand auf die längere Gerade verlegt.

Anwohner beschwerten sich

Nach den Anwohnerbeschwerden aus der Jabach-RSB-Siedlung jenseits der Hauptstraße seien sowohl Ordnungsamt als auch Polizei häufiger vor Ort gewesen, auch zu Abend- und Nachtstunden. Ein Bußgeld habe jedoch nicht verhängt werden können, da „die betreffenden Personen die Örtlichkeit fluchtartig verlassen, so dass ihre Personalien bisher nicht festgestellt werden konnten“, teilte Stadtsprecherin Elke Lammerich-Schnackertz mit.

Mehrere Personen seien indes anhand der Kfz-Kennzeichen identifiziert worden, die Polizei habe die betreffenden Fahrzeughalter kontaktiert, „wodurch die Anzahl der Störungen schon vermindert wurde“.

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Gegebenenfalls würden weitere Maßnahmen eingeleitet, auch um örtliche Verlagerungen in Lohmar auszuschließen. Die Stadt bittet die Bürger um möglichst konkrete und ausführliche Informationen, die zu einer umfänglicheren Aufklärung beitragen könnten. Eine Kontrolle rund um die Uhr sei aus nachvollziehbaren Gründen nicht möglich. Weitere Findlinge sollten das Slalomfahren verhindern, führte Bürgermeisterin Claudia Wieja im Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss aus.

Weitere Raser-Sperre kostet rund 4000 Euro

Die lange Gerade werde durch ein sogenanntes Berliner Kissen unterbrochen, eine Bremsschwelle, „um hier das Rasen, Beschleunigen und Wettrennen unattraktiv zu machen“. Das belaste den städtischen Haushalt mit bis zu 4000 Euro, so die Kostenschätzung.

Schranken seien wegen der Zufahrt zum Sportplatz, zu den Tennisplätzen und zur Soccerhalle nicht sinnvoll. Die Raser-Blockade werde allerdings durch neueste Pläne aufgeschoben – und vielleicht sogar verzichtbar, hofft Wieja. Wie berichtet, wird auf dem hinteren Parkplatz ein Schnelltest-Drive-in errichtet.

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