BauenPläne für Grundstück in Lohmar stoßen auf Widerstand – Gutachten bestätigt Bedenken

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Blick auf ein ehemaliges Restaurant.

Das Restaurant Kavala wird abgerissen. Auf der Fläche ist Wohnbebauung geplant.

Ein Troisdorfer Bauunternehmer will 13 Einfamilienhäuser in Lohmar bauen. Die Pläne stoßen auf Widerstand bei den Nachbarn.

Bei Bauvorhaben gibt es häufig Streit, vor allem um die Höhe der Gebäude. Die Pläne eines Investors für das Eckgrundstück B 484/Pappelallee/Steinackerstraße in Donrath stoßen auf Widerstand der Nachbarn. Hauptargument: Die 13 Einfamilienhäuser würden das Ortsbild grundlegend verändern. Ein Rechtsgutachten im Auftrag der Stadt beurteilt die Bebauung zwar als rechtens, wurde aber im Sonderausschuss auseinandergepflückt:  als „zu schwammig“. Die Kanzlei muss nacharbeiten.

Dem Antrag der Koalition aus Grünen, SPD und UWG schlossen sich CDU und FDP an. Ziel sei eine möglichst große Rechtsklarheit, sagte Horst Becker (Grüne), ansonsten sei das Risiko einer Klage zu groß: „Am Ende ist einer der Verlierer und muss bezahlen.“

Interessensgemeinschaft sieht sich durch Rechtsgutachten bestätigt

Der Investor, ein Bauunternehmer aus Troisdorf, hatte die Pläne schon einmal überarbeitet und die von der Politik als „zu massiv“ kritisierte Bebauung reduziert. Doch die zwei Geschosse plus Staffelgeschoss seien zu viel, würden in anderen Bundesländern wie drei Geschosse gewertet, führte Michael Gießelbach   für die Interessengemeinschaft Steinackerstraße aus, in der sich die Bürger zusammengeschlossen haben. „Für uns ist entscheidend: Wie wirkt es?“

Die Stadtverwaltung habe als Vergleich einzelne höhere Gebäude in der Nachbarschaft herangezogen, diese aber stellten eine Ausnahme dar in dem Viertel mit ein- bis eineinhalbgeschossigen Häusern mit Satteldächern. Mit dem neuen Projekt, bei dem fünf einzeln stehende und acht Doppelhaushälften mit Flachdächern auf dem früheren Kavala-Grundstück errichtet werden sollen, würde die Ausnahme zur Regel.

Die IG sieht sich durch das Rechtsgutachten bestätigt, wo „von gewissen Bedenken“ die Rede ist: Optisch könne sich „möglicherweise“ eine Dreigeschossigkeit ergeben. Der Antrag nennt einen möglichen Kompromiss: Das Staffelgeschoss bleibt nur zur Seite der B 484 und entfällt an der Steinackerstraße.

Planung wird Lohmarer Ausschuss vor Genehmigung nochmal vorgelegt

Über die Erschließung wird ebenfalls noch entschieden. Statt einer Einbahnstraße – Einfahrt von der Pappelallee, Ausfahrt auf die Steinackerstraße – soll auch die Ausfahrt auf die Pappelallee geprüft werden, um die schmale Steinackerstraße zu entlasten.

Die Zufahrt darf über den verrohrten Karpenbach führen, geklärt werden soll auf Anregung von Heinz-Gerd Pahl (CDU), ob der Platz für auch die Feuerwehr ausreicht. Die Löscharbeiten könnten auch von außerhalb erfolgen, erläuterte Bauamtsleiterin Kerstin Tillmann die Rechtslage; der Abstand liege unter 50 Metern.

Die Bauvoranfrage kommt in der Sitzung am 20. Juni erneut auf den Tisch. Vor der endgültigen Baugenehmigung wird die Planung dem Ausschuss noch einmal vorgestellt.

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