Busse, Brötchen und BadenKI erkennt fehlerhafte Brötchen – Nacht der Technik im Rhein-Sieg-Kreis

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Menschen in weißen Schutzanzügen und mit gelben Helmen in einer Fabrik. Auf einem Förderband liegen helle Teigrohlinge für Brötchen.

In weißen Schutzanzügen beobachten die Besucher die Produktion bei Harry-Brot in Troisdorf.

48 Betriebe im Rhein-Sieg-Kreis und Bonn nahmen an der dritten Nacht der Technik teil.

Bei der Nacht der Technik öffnen Firmen und Betriebe ihre Pforten und lassen Neugierige einen Blick auf ihre Produktion werfen. Mit dabei waren am Freitagabend unter anderem die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG), das Freizeitbad Aggua und Harry-Brot.

Beim Troisdorfer Großbäcker gelten strenge Hygienevorschriften

„Haben alle unterschrieben?“, will Bäckereileiter Edwin Sawatzki-Lach von den Besucherinnen und Besuchern wissen und meint das Formular für die Hygiene-Unterweisung. In der Produktionshalle im Camp Spich gelten strenge Vorschriften. Wer hinein will, muss zudem einen Einweg-Kittel und ein Haarnetz tragen.

Sawatzki-Lach teilt Headsets aus, über das ihn die Menschen verstehen können. Warum, das wird klar, sobald die Gäste die riesige Halle betreten: Hier ist es ziemlich laut und relativ warm. Auf rund einem Dutzend Produktionslinien fertigen die Maschinen Brötchen aller Art – und das vollautomatisch. Die Mitarbeitenden müssen hauptsächlich nur darauf achten, dass die Geräte keine Störung haben.

Künstliche Intelligenz erkennt fehlerhafte Brötchen

Die Gruppe steht gerade an den Förderbändern, auf dem Kaiserbrötchen hergestellt werden. „Die Maschine formt aus dem Teig Rohlinge und versieht sie mit einem Stern, wie wir ihn von Kaiserbrötchen kennen“, erklärt Sawatzki-Lach. Auf Blechen fahren die Brötchen durch einen gigantischen Backofen.

Eine Besonderheit, die der Bäckereileiter den staunenden Gästen zeigen will, ist der Roboter, der misslungene Brötchen per Greifarm aussortiert. „Es ist bisher der einzige, an den anderen Produktionsstraßen machen das noch Menschen.“ Eine künstliche Intelligenz erkenne Brötchen, die nicht rund genug seien oder beschädigt sind.

Eine Halle weiter – hier ist es deutlich kühler – werden die Brötchen tiefgekühlt, abgepackt und auf Paletten verladen, ganz automatisch. „Der gesamte Vorgang dauert vier Stunden. So schaffen wir 350 Tonnen Backwaren pro Tag.“

Ein paar Kilometer weiter: Im Freizeitbad Aggua führt Frank Jagdmann, Technischer Prokurist des Schwimmbads, die Neugierigen in das Gewölbe unter den Becken. Auch dort ist es sehr warm, die meisten ziehen ihre Jacken aus. „Das ist die Abwärme der Rohre, das Wasser darin ist 30 Grad warm“, sagt er.

Ein Mann in einem beigefarbenen Hemd steht vor einer blauen Wand mit verschiedenen Digitalabzeigen.

Frank Jagdmann, Technischer Prokurist im Freizeitbad Aggua in Troisdorf, erklärt den Besuchern die Technik des Schwimmbads.

Mehrere Wassertanks, Chemikalienbehälter und etliche Rohre führen durch den Technikbereich. Dazu gibt es einen Raum mit Steuerungsmodulen, über das Jagdmann jedes einzelne Becken im Freibad und im Hallenbad kontrollieren kann.

Alle drei Monate muss ein Bus zur Sicherheitsprüfung in die Werkstatt
Dirk Bauer, Werkstattleiter der RSVG

Im RSVG-Busdepot in Hennef drückt Dirk Bauer auf einen Knopf und der Bus vor ihm beginnt zu Tanzen. So nennt es der Werkstattleiter, wenn das Gefährt auf Rüttelplatten steht, mit denen die Stoßdämpfer überprüft werden sollen. „Alle drei Monate muss ein Bus zur Sicherheitsprüfung in die Werkstatt“, sagt Bauer.

Linienbusse in einer großen Fahrzeughalle

Drei Busse, drei verschiedene Antriebe: Links einer mit Diesel, in der Mitte einer mit Hybrid und rechts ein reiner Elektrobus.

Die Besucherinnen und Besucher erhalten eine Führung durch die angegliederte Werkstatt im Depot, auf dessen Gelände 130 der insgesamt 210 RSVG-Busse stehen. Weitere 100 werden von Subunternehmen betrieben. Auf 68 Linien befördert die Verkehrsgesellschaft pro Jahr 28 Millionen durch den Rhein-Sieg-Kreis und angrenzende Gebiete.

Sechs elektrische Busse fahren ab 2024 im Rhein-Sieg-Kreis

Zu sehen gibt es Busse verschiedenster Bauarten: Neben dem Museumsbus, einem ausrangierten, aber immer noch funktionsfähigen Fahrzeug, können die Besucherinnen und Besucher einen Dieselbus, einen Hybridbus und einen Elektrobus bestaunen. Sechs dieser Gefährte werden ab Mai kommenden Jahres in Betrieb genommen werden. Sie haben dann eine Reichweite von 370 Kilometern.

Margarete Klossok und ihre zukünftige Schwiegertochter Jessica Laubenstein aus Unkel und Weißenthurm am Rhein haben zwei Besuche geschafft: Sie waren bei Harry-Brot und dem Fleischproduzenten Willms in Ruppichteroth. „Es war sehr interessant, das mal zu sehen. Nun weiß ich, wo es herkommt, wenn ich das nächste Mal einkaufen gehe“, so die 64-Jährige. Sowohl bei Harry-Brot als auch beim Fleisch- und Wurstunternehmen Willms in Bröleck gab es eine Tüte mit Produkten des Hauses. „Zu Hause essen wir erst mal Wurstbrot“, sagt sie.

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