WahlDas Rennen ums Niederkasseler Bürgermeisteramt geht am 10. Dezember in die Stichwahl

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Matthias Großgarten (SPD), ein junger Mann mit dunklem Bart, steht an einer Theke in Niederkassel.

Im ersten Durchgang holte SPD-Kandidat Matthias Großgarten die meisten Stimmen, verfehlte aber die absolute Mehrheit.

Der parteilose Kandidat Benjamin Meybohm lieferte sich zur Überraschung vieler Beobachter einen Zweikampf mit dem CDU-Kandidaten Marcus Kitz.

Das Rennen um die Spitzenfunktion im Niederkasseler Rathaus ist noch nicht entschieden, doch die erste Runde der Bürgermeisterwahl endet mit einer faustdicken Überraschung: Bei der Stichwahl am 10. Dezember wird neben dem SPD-Kandidaten Matthias Großgarten zwar, wie von vielen erwartet, CDU-Kandidat Marcus Kitz antreten.

Doch Kitz, langjähriger Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion und inzwischen Vizebürgermeister, musste bis zur Auszählung des letzten Wahlbezirks in Mondorf zittern. Kitz landete mit einem Stimmanteil von 31,48 Prozent nur denkbar knapp vor dem parteilosen Einzelbewerber Benjamin Meybohm, der aus dem Stand auf einen Stimmenanteil von 28,94 Prozent kam.

Niederkasseler Bürgermeisterwahl geht am 10. Dezember in die Stichwahl

Sieger der ersten Runde ist Matthias Großgarten, der Vorsitzende der Niederkasseler SPD, der ebenfalls Vize des scheidenden Bürgermeisters Stephan Vehreschild (CDU) ist. Er landete – wenn auch bei einer Wahlbeteiligung von gerade einmal 46,09 Prozent – mit klarem Abstand vor seinen beiden Mitbewerbern und sicherte sich 39,58 Prozent der Stimmen. „Das Ergebnis der Wahl zeigt einen ganz klaren Wechselwillen in Niederkassel“, analysierte Großgarten nach dem Ende der Auszählung. „Ich bin vom schlechten Abschneiden von Marcus Kitz ebenso überrascht wie von dem Ergebnis für Benjamin Meybohm.“

Gespannt wird im NiederkasselerRathaus die Auszählung der Stimmen verfolgt.

Gespannt wird im NiederkasselerRathaus die Auszählung der Stimmen verfolgt.

Großgarten setzt nun darauf, in den knapp zwei Wochen bis zur Stichwahl am 10. Dezember noch stärker für seine Person und seine Positionen werben zu können. Die Sozialdemokraten verfolgten den Wahlausgang nicht im Rathaus. Sie hatten sich in einer Rheidter Gaststätte getroffen, wo nach dem Ende der Auszählung der erste Erfolg gefeiert wurde.

Parteiloser Kandidat Benjamin Meybohm sorgt für Überraschung

Den vielen CDU-Vetretern, die zur Auszählung in Rathaus gekommen waren, war die Erleichterung über den knappen Sieg um den zweiten Platz deutlich anzusehen. Mehr als eine Stunde lang herrschte bei ihnen beim Einlaufen der Einzelergebnisse eisiges Schweigen. CDU-Kandidat Marcus Kitz verfolgt die Auszählung nicht im Rathaus. Er kam erst, als feststand, dass er es zumindest in die Stichwahl geschafft hatte.

Der parteilose Kandidat Benjamin Meybohm lieferte sich zur Überraschung vieler Beobachter einen Zweikampf mit dem CDU-Kandidaten Marcus Kitz.

Der parteilose Kandidat Benjamin Meybohm lieferte sich zur Überraschung vieler Beobachter einen Zweikampf mit dem CDU-Kandidaten Marcus Kitz.

„Ich hätte nicht gedacht, dass das so knapp wird“, sagte er später auf Anfrage der Redaktion. Das unerwartet gute Abschneiden Meybohms sieht er als Zeichen für eine Unzufriedenheit mit der Politik im Allgemeinen, aber auch mit den Niederkasseler Parteien und der Stadtverwaltung. Auch die geringe Wahlbeteiligung sei zu seinen Lasten gegangen, vermutete Kitz. „Ich habe in den vergangenen Wochen mit vielen gesprochen, die zu unserer Stammwählerschaft gehören. Für die war klar, dass es für uns gut läuft.“ Im sicheren Glauben an ein gutes Abschneiden des CDU-Kandidaten habe dies den einen oder die andere möglicherweise davon abgehalten, zur Wahl zu gehen.

Ausgesprochen zufrieden über den Ausgang zeigte sich der parteilose Kandidat Benjamin Meybohm. „Ich bin mit mir im Reinen“, sagte der 39-Jährige, der bislang in der Niederkasseler Politik nicht in Erscheinung getreten war und für den der Ausgang der ersten Runde mehr als ein Achtungserfolg ist. „Ich bin dankbar, dass ich in den zurückliegenden Wochen des Wahlkampfs, so viele nette Leute treffen und mit ihnen unzählige positive Gespräche führen durfte.“ Er glaube, für viele Menschen in Niederkassel sei es wichtig gewesen, dass er als Parteiloser angetreten sei.

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