Am FähranlegerMann in Niederkassel bewusstlos aus dem Rhein gerettet

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Rettungskräfte stehen am Strand des Rheins in Niederkassel. Vor dem Ufer liegt ein Boot, ein Rettungshubschrauber steht weiter hinten.

Niederkassel: Am Fähranleger geriet ein Mann ins Wasser und wurde bewusstlos geborgen

In Niederkassel-Lülsdorf ist ein Mann von der Feuerwehr bewusstlos aus dem Rhein gerettet worden. Er musste reanimiert werden.

Mit einer aufwändigen Suche hat die Niederkasseler Feuerwehr am Samstagmittag einen Mann aus dem Rhein geborgen. Er war in Höhe des Fähranlegers in Lülsdorf ins Wasser gefallen. 

Der Mann wurde schließlich mehrere Hundert Meter weiter am Langeler Bogen im Fluss entdeckt und mit dem Boot an Land gebracht. 20 Minuten, so schätzt der Niederkasseler Feuerwehrsprecher Gerd Voosen, sei die Person da schon im Wasser gewesen.

Als der Mann endlich an Land gebracht werden konnte, war er leblos. Feuerwehrleute konnten ihn reanimieren, der Rettungshubschrauber Christoph 3 flog ihn in die Bonner Uniklinik. 

Mann im Rhein: Möglicherweise war er nach einer Schlägerei am Fähranleger in den Fluss gestürzt

Laut Feuerwehr hatte es zuvor offenbar eine Schlägerei zwischen zwei Männern am Ufer gegeben, in deren Verlauf einer von ihnen ins Wasser stürzte. Möglicherweise sei er schon da bewusstlos gewesen und abgetrieben. Der andere Mann sei geflohen.

Die Polizei bestätigte dies nicht. Man gehe derzeit von einem Unglücksfall aus, wahrscheinlich habe es sich um einen Badeunfall gehandelt. Über den Zustand des Mannes konnte die Polizei am Nachmittag noch keine Auskunft geben.

Eine Anwohnerin hatte den Mann im Rhein vorbeitreiben sehen und die Rettungskräfte alarmiert. Einheiten der Feuerwehren aus Niederkassel, Bonn, Bornheim, Wesseling und Köln eilten daraufhin zum Rhein, insgesamt waren rund 60 Wehrleute im Einsatz.

Auch sechs Boote waren involviert, der Verbund mit DRK und Wasserwacht hatte Premiere: Nachdem von drei Booten der DLRG und der Niederkasseler Feuerwehr am Yachthafen in Mondorf die Außenborder und Motorteile gestohlen wurden, sind diese derzeit nicht einsetzbar. Die Rettungskräfte unterstützen sich nun gegenseitig.

Wären die Motoren der Rettungsboote nicht zerstört worden, hätte es vielleicht schneller gehen können

Wären die Rettungsboote der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) einsatzfähig gewesen, hätte der Mann vielleicht schneller gerettet werden können, sagt Bruno Schöneberg vom DLRG Niederkassel: „Am Wochenende bei so einem Wetter ist das Boot mit Besatzung auf dem Wasser, und zwar genau in diesem Abschnitt“, sagte er auf Nachfrage dieser Zeitung. Mit dem 80 PS starken Außenbordmotor wären die Helfer sofort zur Stelle gewesen und hätten die Person wesentlich schneller aus dem Wasser retten können.

Zwar konnte die Zentrale Kriminalitätskommissariat der Wasserschutzpolizei Duisburg in einer Garage in Remscheid das Diebesgut sicherstellen, weil an einem Motor ein GPS-Tracker angebracht war. Wann die Boote aber wieder einsetzbar sind, weiß Schöneberg nicht.  

„Die Täter haben billigend in Kauf genommen, dass so etwas passiert wie heute“, sagt er. 

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