Chemie-Standort NiederkasselBürgerinitiative fordert klare Aussage von Evonik

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Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen die geplante PCC-Chemieanlage für Ethylenoxid.

Niederkassel – Die Bürgerinitiative gegen Ethylenoxid, die sich gegen die geplante Ansiedlung einer Produktionsanlage für das hochexplosive und krebserregende Ethylenoxid (EO) auf dem Lülsdorfer Evonik-Areal engagiert, kritisiert, dass sich der Chemiekonzern weiterhin nicht von dem umstrittenen Vorhaben distanziert. „Der massive Widerstand aus der Bevölkerung und der Politik sowie die überparteilich eingeleiteten Maßnahmen des Niederkasseler Stadtrates zur Mitbestimmung der Entwicklung des Evonik-Areals sollten ein eindeutiges Signal an die unternehmerischen Entscheider sein, nicht länger an den ursprünglichen Plänen festzuhalten“, heißt es in einer Stellungnahme der Initiative.

Sie reagiert damit auf die Weigerung von Evonik-Standortleiter Arndt Selbach, sich auf Nachfrage dieser Zeitung konkret zur Zukunft des Projekts zu äußern, das der Duisburger Konzern PCC auf dem Evonik-Standort in Lülsdorf vorantreiben möchte. Selbach hatte sich am Rande eines Besuchs einer Gruppe von SPD-Politikern bei Evonik geäußert, unter ihnen Rolf Mützenich, der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, und der Bundestagsabgeordnete und SPD-Kreisvorsitzende Sebastian Hartmann.

Nach Angaben von Selbach will Evonik, das seinen Niederkasseler Standort mittelfristig verkaufen möchte, das Areal weiterhin nach Möglichkeit komplett an einen einzigen Investor verkaufen. Offen lässt Evonik aber, ob bei einem Komplettverkauf der Bau der EO-Produktionsanlage vom Tisch ist.

Nach Auffassung der Bürgerinitiative ist es bei der laufenden Diskussion über die Zukunft des Chemiestandorts Niederkassel wenig hilfreich, wenn Evonik die Öffentlichkeit weiter im Ungewissen lässt. „Um die Ziele aller Niederkasseler Interessenvertreter zu verfolgen, brauchen wir Klarheit in Sachen EO“, sagt Klaus Schriever, der Vorsitzende der Bürgerinitiative. „Die intransparente Haltung der Evonik schafft auch im Sinne der Beschäftigten wenig Vertrauen und erschwert, alternative Investoren zu überzeugen.“ 

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