KritikFörderverein von Aus für Bücherei-Zweigstelle in Niederkassel enttäuscht

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Katja Schmidt, Detlef Auer und Helga Passing (v.l.) vom Förderverein „Probiblio“.

Katja Schmidt, Detlef Auer und Helga Passing (v.l.) vom Förderverein „Probiblio“ der Niederkasseler Stadtbücherei kritisieren die Entscheidung der Stadt, die Bibliothek in Niederkassel-Ort zu schließen.

Die rund 100 Mitglieder des Fördervereins Probiblio hatten vor wenigen Tagen aus der Zeitung von den Schließungsplänen erfahren.

Der Förderverein Probiblio der Stadtbibliothek reagiert mit Unverständnis und Enttäuschung auf die Pläne der Stadt, die Büchereizweigstelle in Niederkassel-Ort zu schließen. „Kulturell läuft schon jetzt nicht viel in der Stadt, wenn auch noch immer mehr Bücherei-Zweigstellen zugemacht werden, dann wird Niederkassel vollends zur Schlafstadt für die beiden großen Zentren Köln und Bonn“, sagt Vorsitzender Detlef Auer.

Er und die rund 100 Mitglieder des Fördervereins hatten vor wenigen Tagen aus der Zeitung von den Schließungsplänen erfahren. Der Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss hatte sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, die Zweigstelle Bücherei in Niederkassel-Ort zu schließen.

Die Politiker folgten einem entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung. Offiziell beschließen muss das Büchereien-Aus der Stadtrat bei seiner Sitzung am 14. Februar. Mit Vertretern von Stadtverwaltung und Politik hatte der Förderverein im vergangenen Jahr in einem Arbeitskreis zur Zukunft der Stadtbücherei mitgearbeitet.

Überalterter Bestand

„Damals haben wir schweren Herzens die Entscheidung mitgetragen, zwei von fünf Bücherei-Standorten zu schließen“, sagt Auer. Man sei davon ausgegangen, dass die Büchereien in Mondorf, Lülsdorf und Niederkassel-Ort eine Zukunft hätten. „Jetzt sind wir umso überraschter, dass mit Niederkassel-Ort die Zweigstelle geschlossen werden soll, die besonders verkehrsgünstig liegt und vergleichsweise gut genutzt wird.“ Die Stadt argumentiert zum einen damit, die Räume der nur sechs Stunden pro Woche geöffneten Bücherei würden dringend benötigt.

Zum anderen werde die Bücherei nur von 1,5 Prozent der Bürger genutzt, hatte Bürgermeister Stephan Vehreschild argumentiert. Das lässt Probilio nicht gelten. Selbst wenn die Zahlen zuträfen, taugten sie nicht als Begründung für eine Schließung. „Es ist nicht verwunderlich, dass eine Bücherei, die nur stundenweise geöffnet hat und deren Öffnungszeiten nicht immer zuverlässig sind, für potenzielle Nutzerinnen und Nutzer wenig attraktiv ist“, sagt Vorstandsmitglied Katja Schmidt.

Zudem sei der Bücherbestand überaltert und die EDV-Ausstattung mangelhaft, ergänzt Helga Passing. Der Förderverein entwickelt laut Auer gerade Ideen, wie die Stadtbücherei dauerhaft attraktiv werden kann. Einzelheiten möchte Probiblio allerdings noch nicht preisgeben.

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