Tritte vor den KopfKatzenbaby Maggi stirbt nach brutaler Attacke in Niederkassel

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Die junge Katze Maggi starb höchstwahrscheinlich an den Folgen von Tierquälerei.

Niederkassel – Ende Juli sollen drei Jugendliche in Niederkassel-Mondorf ein sechs Wochen altes Katzenbaby gequält haben. Sie hätten es mit Tritten hin und her gekickt, berichtete eine Zeugin. Erst nach quälend langen Minuten ließen sie von der Katze ab. Die 87-Jährige hatte diesen Vorfall von ihrer Wohnung aus beobachtet und Gabriella Marchese angerufen.

Die Troisdorferin ist private Tierschützerin und laut eigener Aussage regelmäßig in Niederkassel unterwegs. „Dieser Anruf kam um 3 Uhr nachts, ich bin sofort nach Niederkassel gefahren“, berichtet die 52-Jährige. Als sie vor Ort eintraf, waren die Jugendlichen weg.

Katze in Niederkassel gequält: Maggi lag auf dem Asphalt und war schon kalt

Das Katzenbaby „sah so aus, als würde es nicht mehr leben“, berichtet sie. Es habe in Seitenlage auf dem Asphalt gelegen und sei schon ganz kalt gewesen. Nach der Erstversorgung und einer Infusion rappelte sich das Tier aber wieder auf, reagierte trotz der schweren Verletzungen. Am nächsten Tag stellte ein Tierarzt die Diagnose Schädelbasisbruch.

Marchese päppelte Maggi – wie sie die junge Katze nannte – in den kommenden Wochen auf. „Wir waren 24 Stunden am Tag zusammen, sogar zur Arbeit habe ich sie mitgenommen“, erzählt die 52-Jährige. „Das schweißt zusammen.“

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Gabriella Marchese kümmerte sich um die gequälte Maggi – dennoch hat es das Katzenbaby es nicht geschafft.

Die Pflege schien Wirkung zu zeigen: Maggi blühte auf, spielte mit den anderen Katzen im Haus und wurde von Tag zu Tag kräftiger. Auch die Prognosen der Tierärzte wurden positiver. „Wir dachten eine Zeit lang, dass es tatsächlich klappen könnte“, berichtet die Troisdorferin. Doch mit der Zeit kamen neue Probleme: Maggis Hirn wuchs, ihr Kopf – vermutlich wegen des erlittenen Schädelbasisbruchs – aber nicht. „Während des Fressens hat sie schließlich starke Einblutungen bekommen und hat nicht mehr reagiert“, sagt die Tierschützerin.

Tierquälerei in Niederkassel-Mondorf: Ermittlungen der Polizei laufen

In der vergangenen Woche traf die Katzenfreundin die Entscheidung, das junge Tier „gehen zu lassen“. Zu gering seien die Chancen auf eine Heilung gewesen, zu groß die Beschwerden.

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Auch eine Woche danach ist Gabriella Marchese tieftraurig. „Das läuft mir sicher noch eine ganze Weile hinterher“, sagt sie. „Ich bin seit 35 Jahren Tierschützerin und habe in dieser Zeit viele schreckliche Dinge erlebt. Dennoch machen mich solche Fälle noch immer sprachlos.“ Die Ermittlungen der Polizei in dem Fall laufen.

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