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Gerät piepste wegen leerer BatterieRauchmelder rettet hilflosem Mann in Niederkassel das Leben

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Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei stehen in der Dunkelheit auf einer Straße.

Rettungskräfte stehen vor dem Haus. Eine Polizistin hält die gefundene Schreckschusspistole in der Hand.

Der Mann sollte eine Waffe haben, wurde vermutet.

Ein Rauchmelder hat einem 70-jährigen Mann aus Niederkassel womöglich das Leben gerettet – obwohl es gar nicht brannte. Weil in seiner Wohnung aber eine Waffe vermutet wurde, wagte sich die Feuerwehr am Mittwoch, 17. Dezember, zunächst nicht hinein.

Die Einsatzkräfte waren am späten Nachmittag in die Wachtelstraße nach Ranzel gerufen worden. „Der Rauchmelder piepte und der Nachbar war schon mehrere Tage nicht mehr gesehen worden. In so einem Fall öffnen wir die Tür, um nachzusehen und den Rettungsdienst hereinzulassen“, sagte Einsatzleiter Frank Härtel. Der Hausmeister habe jedoch gewarnt, dass der Mann Waffen besitze.

Wir alle haben das Szenario in Ratingen im Kopf
Frank Härtel, Einsatzleiter der Feuerwehr

„Wir alle haben das Szenario in Ratingen im Kopf“, sagte Härtel. Im Mai 2023 hatte ein Mann bei einer eben solchen Türöffnung die Einsatzkräfte mit Brandsätzen angegriffen, die Betroffenen überlebten nur knapp. „Deswegen haben wir erst die Polizei vorgeschickt.“ Die sechs Beamtinnen und Beamten kamen aus Bonn und trugen Schutzwesten.

Die Feuerwehr stellte eine Leiter an ein Fenster im ersten Stock, durch das die Beamtinnen und Beamten den hilflosen Mann beobachten konnten. „Wir sind dann durch ein anderes Fenster in die Wohnung gestiegen und haben den Rettungsdienst in die Wohnung gelassen“, sagte Härtel.

Der Mann hatte drei bis vier Tage hilflos in seiner Wohnung gelegen. Hätte der Rauchmelder, dessen Batterie leer war, nicht gepiept, wäre er womöglich zu spät entdeckt worden. So trugen die ehrenamtlichen Feuerwehrleute den Mann nach unten auf eine Trage, anschließend wurde er mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren. Die Polizei fand in der Wohnung eine Schreckschusspistole und stellte sie sicher. Nach rund zwei Stunden war der Einsatz beendet. (mfu)