„Buckelpiste“Sanierung der Hauptstraße zwischen Niederkassel-Ort und Rheidt wird zur Lachnummer

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Die Hauptstraße.

Nach der Sanierung der Hauptstraße musste das beauftragte Bauunternehmen an mehreren Stellen nachbessern.

Seit 2021 wird sie saniert: Die Hauptstraße zwischen Niederkassel und Rheidt ist immer noch marode. Das sorgt für Ärger und Spott.

Die Sanierung der Hauptstraße zwischen Niederkassel-Ort und Rheidt droht endgültig zur Lachnummer zu werden. Wie die Stadtverwaltung in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bauen und digitale Infrastruktur mitteilte, bleiben auch nach den im April erfolgten Nachbesserungen durch das beauftragte Bauunternehmen Unebenheiten im Fahrbahnbelag.

„Viele werden es schon selbst bemerkt haben: An der Zufahrt zum Klärwerk gibt es eine Delle“, schilderte Stephan Smith, der Erste Beigeordnete der Stadt. Auch deshalb sind die Sanierungsarbeiten, mit denen im Sommer 2021 begonnen wurden, noch immer nicht offiziell von der Stadt abgenommen worden.

Hauptstraße zwischen Niederkassel und Rheidt: Politik diskutierte wochenlang über „Buckelpiste“

Auf einer Länge von rund 1700 Metern war die stark beschädigte Tragschicht der Straße seinerzeit erneuert worden, ebenso der Fahrbahnbelag. Auf der westlichen Straßenseite wurden zudem der kombinierte Rad- und Gehweg saniert und die Straßenbeleuchtung modernisiert. An den Ortsausgehen von Niederkassel-Ort und Rheidt bremsen jetzt zudem Aufpflasterungen jene Autofahrer, die allzu schnell unterwegs sind.

Schon direkt nach der Freigabe der sanierten Straße hatte Autofahrer zahlreiche Unebenheiten im Verlauf der Straße bemängelt. Hinzu kamen andere kleine Mängel. In den sozialen Medien, aber auch in der Politik wurde daraufhin wochenlang über die „Buckelpiste“ diskutiert. Nach längeren Gesprächen mit dem Bauunternehmen, Nachmessungen mit einem Spezialgerät und Überlegungen der Stadt, juristische Schritte einzuleiten, erklärte sich die Firma bereit, auf eigene Kosten den Asphalt auf dem rund 600 Meter langen Abschnitt zwischen der Weidenstraße und der Zufahrt zum Wasserwerk abzufräsen und zu erneuern. Das erfolgte nun im April. 

Keine Möglichkeit, das Bauunternehmen zu Nachbesserungen zu zwingen

Dass auch die Nachbesserungen nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, sorgt bei Politikern ebenso für Verärgerung wie bei der Stadtverwaltung. Allerdings gibt es, wie Vertreter der Verwaltung im Ausschuss darlegten, vermutlich keine Möglichkeit, das Bauunternehmen zu weiteren Nachbesserungen zu zwingen. Das liegt auch daran, dass beim Thema Fahrbahnunebenheiten bei Kommunal-, Landes- und Bundesstraßen andere Toleranzen gelten als bei Autobahnen, wo Bodenwellen aufgrund der höheren Geschwindigkeiten ein größeres Unfallrisiko darstellen.

Im Rathaus werden deshalb andere Überlegungen angestellt. „Wenn es nach mir ginge, würde diese Firma nie wieder für die Stadt arbeiten“, brachte SPD-Fraktionschef Friedrich Reusch die Verärgerung in allen Fraktionen auf den Punkt. Auch bei der Stadtverwaltung ist man einer solchen Idee nicht abgeneigt. Allerdings dürfte ein solcher Boykott mit dem Vergaberecht kollidieren. Die Stadt hat sich nach Angaben des Ersten Beigeordneten inzwischen juristischen Rat in der Angelegenheit geholt, allerdings ohne schon zu einem klaren Ergebnis gekommen zu sein. „Nur so viel ist klar: Es wird nicht einfach“, sagte Smith.

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