Rhein-SiegSpanisch, elsässisch, regional – diese Restaurants überzeugen mit Konzepten

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Rhein-Sieg-Kreis – Restaurant Fachwerk1690 in Lohmar

„Saisonal inspiriert, modern interpretiert“, so lautet die kulinarische Losung in Lohmar-Weeg. Orlando Taveras Rosa und sein Team sorgen dafür, dass Liebhaber einer ambitionierten Küche wieder einen Grund haben, den kleinen Ortsteil oberhalb von Wahlscheid aufzusuchen.

Seit Ende 2015 blieb das Lokal, das zunächst als „Olive“ und anschließend als Restaurant „Vier Jahreszeiten“ betrieben wurde, geschlossen. Der neue 34-jährige Küchenchef und Inhaber hat dem Restaurant den neuen Namen „Fachwerk 1690“ gegeben. Damit hat er zwei grundlegende Aspekte vereinigt: die Charakteristik und das Baujahr des Gebäudes.

Orlando Taveras absolvierte seine Ausbildung zum Koch in der Wahner Heide, wo er im Forsthaus Telegraph unter der Anleitung von Thomas Pilger die gehobene Küche kennenlernte und die Basis für seine berufliche Karriere legte. Anschließend arbeitete Taveras in verschiedenen Restaurants in der Region. In dieser Zeit lernte er Stefan Heuser kennen, der ihm nun in der Küche des eigenen Restaurants zur Seite steht. Nach intensiven Berufserfahrungen verbindet beide der Anspruch: „Da geht noch mehr.“ Ihre Ambitionen möchten sie nun eigenverantwortlich verwirklichen.

Alles zum Thema Gaffel Kölsch

Die Voraussetzungen dafür sind im alten Fachwerkhaus günstig. Umgeben von Holzgiebeln verteilen sich dort ca. 50 Sitzplätze in Form dunkler Holzstühle und einer roten Ledercouch. Im Sommer erweitert der Biergarten mit 20 bis 25 Plätzen die räumlichen Möglichkeiten.

„Wir achten darauf, dass möglichst viele der Lebensmittel, die wir in der Küche verwenden, aus einem Umkreis von maximal 20 Kilometern kommen“, sagt Taveras. So gehören Jansens Landmarkt, die Landmetzgerei Klaus Herchenbach, die Fischzucht Andreas Pilgram und der Bauernhof Uwe Schmitz zu den ortsansässigen Lieferanten, die für die Qualität der Speisen mitverantwortlich sind. Folglich haben die Produkte einen kurzen Weg vom Feld bis auf den Teller. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Taveras und Heuser ihre Geschäftspartner persönlich kennen.

Die aktuelle Herbstkarte kann unter anderem mit Vorspeisen wie einer Roulade von der heimischen Lachsforelle mit marinierten Gurken und Kräutersalat (12,90 Euro) oder Höngesberger Entenbrust-Terrine mit Pistazien, getrockneten Aprikosen an Orangengel und feinem Salat (14,90 Euro) aufwarten. 

Auch die Hauptspeisen machen Appetit: Man serviert zum Beispiel Schmorbraten vom Bergischen Weiderind in Rotweinsoße mit Landgemüse und gebratenen Serviettenknödeln (17,90 Euro), Rumpsteak vom heimischen Weiderind mit Pfefferrahmsoße, Landgemüse und Rosmarinkartoffeln (23,90 Euro) oder Strudel vom Landgemüse mit Kartoffelpüree und Kräuterschaum (16,90 Euro). Als Dessert bereiten Taveras und Heuser unter anderem eine Schokolade-Crème-Brulée mit weißem Schokoladenreis (8,90 Euro). Von der Weinkarte locken deutsche, italienische sowie spanische Tropfen, gezapft werden Krombacher Pils und Gaffel Kölsch.

Besuchen können Sie das Restaurant Fachwerk1690, Weeg 11, 53797 Lohmar-Weeg, Telefon 02206/919 62 60, montags und donnerstags bis samstags von 17 bis 22 Uhr sowie sonntags von 12 bis 22 Uhr.

www.fachwerk1690.de

Restaurant Don Juan in Niederkassel

Niederkassel ist nicht unbedingt bekannt für gastronomische Vielfalt. Doch nun schickt sich ein spanisches Restaurant an, dieses Manko ein Stück weit zu beheben.

Juan Barranco hat im Frühjahr das Lokal übernommen, in dem sich früher das Hotel „Zur alten Apotheke“ befand. Nach dem Aus blieben die Räumlichkeiten zwei Jahre geschlossen. Das ehemalige Hotel hat Barranco nun in ein spanisches Restaurant mit dem Namen „Don Juan“ verwandelt. Im Zuge der Renovierung wurden unter anderem die Theke aufgearbeitet und die Räume hell gestrichen. Prunkstück der neuen Küche, die von Beatriz Valles-Cáceres geleitet wird, ist der spanische Backofengrill, der dazu beiträgt, dass zum Beispiel Rumpsteaks, Kaninchen und Rinderkotelett den richtigen Geschmack erhalten.

Juan Barranco stammt aus Granada und lebt schon lange im Rheinland. In der Region hat er bereits in zahlreichen spanischen Restaurants gearbeitet. Zu seinen Stationen zählte zum Beispiel der Club Galicia in Bonn, dessen Restaurant er drei Jahre führte.

Einen kulinarischen Abend im Don Juan eröffnet man am besten mit einer oder mehreren Tapas. Es gibt sowohl vegetarische Appetitanreger wie Champignons in Knoblauch (3,90 Euro) oder gegrilltes Gemüse der Saison (8 Euro) als auch Tapas mit Fisch oder Fleisch. Das Team des Don Juan serviert zum Beispiel „Zepelines de bacalao“ (panierten Kabeljau) für 5,20 Euro, „Mejillones a la marinera“ (Miesmuschel-Eintopf mit Garnelen) für 6,50 Euro oder „Chorizo a la sidra“ (Paprikawurst in Apfelwein) für 4,50 Euro. Wer sich für das spanische Nationalgericht entscheidet und eine Paella bestellt, muss etwas Geduld mitbringen.

Die Zubereitung dauert mindestens eine dreiviertel Stunde. Eine Paella mit Meeresfrüchten serviert man ab 2 Personen für 14 Euro pro Person, die gemischte Paella wird für 9,80 Euro aufgetischt. Zu den weiteren Spezialitäten zählen die gegrillte Dorade (16,50 Euro) oder Hähnchen in Doña Inés Sauce (9,50 Euro).

Das Getränkeangebot hat einige Besonderheiten zu bieten: So zapft das Team des Don Juan neben Peters Kölsch und Germania Obergärig auch das spanische Bier Estrella de Galicia. Bei den Flaschenbieren dominiert „Cerveza“ aus der Heimat Juan Barrancos. Ausgeschenkt wird zum Beispiel San Miguel, Mahou oder Alhambra 1925. Weintrinker kommen beim Rotwein Zarzuela aus der Ribera del Duero (0,25 l für 5,40 Euro) oder dem weißen Hauswein Faustino Rivero Ullecia aus der Rioja (0,25 l für 4,60 Euro) auf ihre Kosten.

Besuchen können Sie das Restaurant Don Juan, Spicher Straße 11, 53859 Niederkassel, Telefon 02208/ 933 81 99, dienstags bis donnerstags von 16.30 bis 22.30 Uhr, freitags und samstags von 16.30 bis 23 Uhr und sonntags von 12 bis 22 Uhr.

Brasserie de Flambée in Siegburg

Die „Brasserie de Flambée“ ist von Spich nach Siegburg gezogen. Erst im Frühjahr hatten Diana und Alexander Hönicke ihr Restaurant am Waldstadion auf den Spicher Höhen eröffnet. Nun haben die beiden ein neues Zuhause gefunden, in dem sie künftig elsässische Spezialitäten anbieten werden.

„Unser neuer Standort in der Siegburger Fußgängerzone ist optimal“, hoffen die Geschwister auf eine erfolgreiche Zukunft. Das Lokal war zuvor unter dem Namen „Pinxto“ als spanisches Restaurant geführt worden. Nach einer Generalreinigung haben die Geschwister es frisch gestrichen und dekoriert.

Die Geschwister Diana und Alexander Hönicke sind mit der „Brasserie de Flambée“ von Spich nach Siegburg gezogen.

Die Geschwister Diana und Alexander Hönicke sind mit der „Brasserie de Flambée“ von Spich nach Siegburg gezogen.

Ihr neues Domizil kann nun mit einem ganztägigen Konzept aufwarten und bietet im Innenbereich ungefähr 60 Sitzplätze, die von weiteren ca. 30 Sitzgelegenheiten auf der Terrasse ergänzt werden. Schon am Morgen erwarten die Hönickes die ersten Gäste zum Frühstück. Ab dem Mittag stehen Speisen elsässischer Herkunft im Fokus. Dazu zählen Kleinigkeiten wie Weinbergschnecken in Kräuterbutter (7,90 Euro), Birnen im Speckmantel mit Ziegenfrischkäse und Baguette (5,90 Euro) oder Elsässer Wurstsalat (7,50 Euro). Herzstück des kulinarischen Angebots sind Flammkuchen. Man kann sie nach eigenem Gusto zusammenstellen oder wählt aus einer der drei Kategorien einen vegetarischen, klassischen oder süßen Flammkuchen.

Den Klassiker mit Speck und Zwiebeln servieren Diana und Alexander Hönicke zum Beispiel für 7,90 Euro, die Variante mit Spinat, Schafskäse und Knoblauch für 8,90 Euro und den süßen Flammkuchen mit Apfel, Zimt, Zucker und Calvados flambiert für 8,50 Euro. Neben elsässischen Weinen gehören Gaffel Kölsch und Bitburger Pils vom Fass zum Getränkeangebot. Ab November können die Gäste die Brasserie auch an einem Sonntag im Monat zum Brunch aufsuchen.

Geöffnet ist montags bis samstags von 9 bis 23 Uhr und sonntags von 9 bis 21 Uhr, Scheerengasse 7-9, 53721 Siegburg, Telefon 02241/ 169 86 63.

www.brasseriedeflambee.de

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