Außerplanmäßiger FahrplanwechselBus- und Bahn-Zeiten in Bonn umgekrempelt

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Wochentags sind die Kapazitäten der Stadtbahn-Linie 66 weitgehend ausgereizt. An Samstagen jedoch wird die Zahl der Verbindungen vom 28. August an weiter ausgebaut. Dann fahren die Züge bis gegen 20.30 Uhr im 10-Minuten-Takt.

Wochentags sind die Kapazitäten der Stadtbahn-Linie 66 weitgehend ausgereizt. An Samstagen jedoch wird die Zahl der Verbindungen vom 28. August an weiter ausgebaut. Dann fahren die Züge bis gegen 20.30 Uhr im 10-Minuten-Takt.

  • Ein außerplanmäßiger Fahrplanwechsel bringt in Rhein-Sieg unter anderem mehr Verbindungen in die Bundesstadt Bonn.
  • Wir erklären, was hinter dem neuen Umstieg-Projekt steckt, das mit den Änderungen einhergeht.
  • Außerdem geben wir einen Überblick über die neuen Fahrzeiten.

Rhein-Sieg-Kreis/Bonn – Fahrgäste von Bussen und Bahnen müssen sich in der Region nach den Sommerferien auf zahlreiche Änderungen einstellen. Am Mittwoch, 28. August, tritt – außer der Reihe der üblichen Fahrplanwechsel im Juni und Dezember – ein neuer Fahrplan in Kraft, der vor allem die grenzüberschreitenden Linien zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis und der Stadt Bonn betrifft.

Im Zusammenhang mit dem Projekt „Lead City“, für das auch die Stadt Bonn den Zuschlag bekommen hat, verdichten die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) und die Stadtwerke Bonn (SWB) vor allem im Verkehr zwischen Niederkassel und Bonn sowie zwischen Troisdorf und Bonn den Fahrplantakt.

Auch auf der Schnellbus-Linie SB 55 wird das Angebot ausgeweitet. Zudem fahren die Busse künftig bis nach Porz-Wahn zur S-Bahn.

Auch auf der Schnellbus-Linie SB 55 wird das Angebot ausgeweitet. Zudem fahren die Busse künftig bis nach Porz-Wahn zur S-Bahn.

Außerdem wird die Streckenführung einiger Buslinien grundlegend geändert. Das zusätzliche Angebot wird vom Bund mit rund 38 Millionen Euro gefördert. Da die finanzielle Förderung Ende 2020 ausläuft, gelten die zusätzlichen Angebote zunächst nur bis zu diesem Zeitpunkt. Nach dem Ende der 95-prozentigen Bundesförderung müssen der Kreistag und der Bonner Stadtrat entscheiden, ob sie die neuen Angebote auf eigene Kosten fortführen wollen.

Im Einzelnen gibt es Änderungen unter anderem auf folgenden Linien:

  • Buslinie SB 55 (Niederkassel – Bonn): Die Schnellbusse werden in der Hauptverkehrszeit künftig im 10- statt im 20-Minuten-Takt fahren. Der 10-Minuten-Takt gilt im morgendlichen Berufsverkehr bis zum Vormittag sowie ab etwa 12.30 bis 18 Uhr. Die Busse der Linie SB 55 enden künftig nicht mehr in Lülsdorf, sondern fahren anstelle der Linie 501 weiter bis zum S-Bahnhof in Köln-Porz-Wahn. Zudem gibt es Nachtfahrten der Linie SB 55 von Bonn nach Niederkassel-Lülsdorf in beiden Fahrtrichtungen.
  • Linie 550 (Porz-Wahn – Niederkassel – Bonn): Die Busse fahren künftig nicht mehr über Bonn-Beuel, sondern über die Nordbrücke zum Bonner Hauptbahnhof. Damit entstehen neue Direktverbindungen von Niederkassel zu den Arbeitsplätzen und Schulen sowie zur LVR-Klinik in der Bonner Nordstadt. Samstags wird der 20-Minuten-Takt bis etwa 20.30 Uhr verlängert, sonntags sowie abends an allen Wochentagen gilt dann statt dem Stundentakt der 30-Minuten-Takt.
  • Linie 551 (Troisdorf – Bonn Hbf): Die Busse werden künftig nicht mehr über die Nordbrücke, sondern über den Konrad-Adenauer-Platz und die Kennedy-Brücke zum Bonner Hauptbahnhof geführt. Montags bis samstags gilt bis circa um 20.30 Uhr der 20-Minuten-Takt, sonntags und abends an allen Wochentagen verkehren die Busse der Linie 551 zweimal stündlich anstatt bislang einmal. Am Wochenende läuft der Nachtverkehr bis 3.30 Uhr.
  • Linie 552 Diese Linie wird neu geschaffen, um auch weiterhin eine Direktverbindung von Troisdorf in die Bonner Nordstadt anbieten zu können. Die Busse fahren montags bis freitags von 7 bis 9 Uhr und von 13 bis 18 Uhr im Halbstunden-Takt. Zusätzliche Fahrten gibt es im Schulverkehr.
  • Linie 504: Samstags und sonntags gibt es stündliche Fahrten zwischen der S-Bahn-Station Spich, Uckendorf, Niederkassel und Lülsdorf. Diese ersetzen den bisherigen Taxibus, der nur auf Bestellung fuhr. Montags bis freitags wird zudem der 20-Minuten-Takt auf einen längeren Zeitraum ausgedehnt.
  • Linie 501 (Siegburg Bf – Niederkassel): Die Busse fahren künftig nicht mehr bis zum S-Bahnhof in Porz-Wahn. Die Verbindung endet von Siegburg kommend an der Haltestelle Lülsdorf Stahlenstraße. Den Streckeabschnitt zwischen Lülsdorf und S-Bahn-Station Wahn übernimmt die SB 55.
  • Linie 640 (Bonn Hbf – Siegburg Bahnhof): Die Verbindung wird samstags von einem 30-Minuten-Takt auf einen 20-Minuten-Takt umgestellt, sonntags wird die stündliche Verbindung durch einen 30-Minuten-Takt ersetzt.
  • Linie 540 (Bonn Hbf – Sankt Augustin-Zentrum): Diese Linie wird mit Inkrafttreten des Fahrplans neu eingerichtet. Sie verkehrt montags bis samstags im 20-Minuten-Takt. Zusammen mit der Linie 640 schafft sie zwischen dem Bonner Hauptbahnhof und Sankt Augustin einen 10-Minuten-Takt.
  • Linie 517 (Meindorf Kirche – Hangelar Mitte): Sie fährt künftig nur noch zwischen Sankt Augustin Zentrum, Niederpleis und Hangelar. Der Abschnitt von sankt Augustin Zentrum nach Menden und Meindorf wird von der neuen Linie 540 übernommen.
  • Linie 577 (Siegburg Bf – Much Rathaus): Sie fährt zwischen Siegburg, Birk und Neunkirchen Antoniusplatz montags bis freitags bis gegen 21 Uhr im durchgehenden 30-Minuten-Takt, anstelle der bisherigen Taktverdichtung in den Hauptverkehrszeiten. Die bislang morgens in Kreuzkapelle einsetzende Fahrt verkehrt bereits ab Much.
  • Stadtbahn-Linie 66 (Bad-Honnef – Siegburg): Die Bahnen fahren samstags bis etwa 20.30 Uhr im 10- anstatt wie bislang im 15-Minuten-Takt.

Fünf Lead Cities

In vielen Städten werden die Luftgrenzwerte für Stickstoffdioxid nicht eingehalten. Um Strafen der Europäischen Union gegen die Bundesrepublik und Fahrverbote in den Städten abzuwenden,  hat der Bund  fünf sogenannte „Lead Cities“, –  Modellstädte – ausgewählt.

Außer Bonn sind dies Essen, Mannheim, Reutlingen und das baden-württembergische Herrenberg. In ihnen sollen unterschiedliche Maßnahmen zur Luftreinhaltung erprobt werden.  Dazu gehört eine Verbesserung des Angebots im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV), ein leichterer Zugang für Firmen und ihre Mitarbeiter zum Jobticket sowie ein 365 Euro-Jahresticket für Neukunden, das Autofahrer zum Umsteigen auf Bus und Bahn bewegen soll.

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