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„Wichtiger Startschuss“Rhein-Sieg will klimaneutral werden – Kreis soll Strategie erstellen

Lesezeit 3 Minuten
Mitarbeiter montieren Photovoltaikmodule auf dem Dach eines Wohnhauses

Der Rhein-Sieg-Kreis will mit der Erstellung einer Strategie für die Klimaneutralität bis 2045 beginnen. (Symbolbild)

Der Kreis will Ziele und Maßnahmen erarbeiten, um bis 2045 klimaneutral zu werden, also die Emissionen auf Null zu reduzieren.

Der Rhein-Sieg-Kreis soll treibhausgasneutral werden. Ein Konzept soll auflisten, was genau getan werden muss, damit der Kreis im Zieljahr 2045 keine Emissionen mehr verursacht. Dieses Strategiekonzept soll anschließend eine Übersicht über die bis 2045 erforderlichen Maßnahmen geben, um die gesetzten Ziele zu erreichen.

Im Kreisausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Landwirtschaft wurde nun beschlossen, dass die Kreisverwaltung unter bestimmten Maßgaben damit beginnen solle, die Treibhausgasneutralitätsstrategie zu erarbeiten. Was heißt das genau? 

Rhein-Sieg: Rahmenplanung für Klimaneutralität wurde im Ausschuss vorgelegt

Zunächst einmal, dass es Vorplanungen gibt. Eine Rahmenplanung für das „noch zu erstellende“ Treibhausgaskonzept soll zusammenfassen, was die Kreisverwaltung und relevante Beteiligungsgesellschaften genau erreichen wollen. Gemäß der geplanten Ziele und mit den richtigen Prioritäten, mit messbaren Ergebnissen im Blick, wolle man daran arbeiten, diese Ziele zu erreichen.  

Ein Katalog soll aufzeigen, welche der „Maßnahmen zum Erreichen des von Bund und Land vorgegebenen Ziels der Treibhausgasneutralität bis 2045 noch zu treffen sind, was die einzelnen Maßnahmen schätzungsweise kosten, wie viel Zeit dafür zu veranschlagen ist und welche Ressourcen (Geld, Personal) benötigt werden“, heißt es in der Vorlage im Ausschuss.

Kreis muss pro Jahr vier Prozent Emissionen einsparen, um klimaneutral zu werden

Der bisherigen Rahmenplanung zufolge soll etwa vorgeschrieben sein, dass rein rechnerisch pro Jahr vier Prozent Emissionen eingespart werden müssen, um bis 2045 auf nettonull Emissionen zu kommen – und zwar rückwirkend seit dem Jahr 2020. Wie es weiter heißt, seien „in der Realität aber mit größeren Maßnahmen auch frühzeitig höhere jährliche Einsparungen zu erwarten“. Später werde dies schwieriger und auch teurer.

Die Ausschussmitglieder sprachen sich geschlossen dafür aus, diese Strategie zur Treibhausgasneutralität anzugehen, betonten aber auch, dass noch Zwischenschritte formuliert werden sollten. So betonte die CDU-Fraktion, sie freue sich, dass jetzt auch konkret etwas getan werden könne. „Wesentlich ist, dass wir akzentuiert vorgehen“, betonte Monika Grünewald. Zunächst müsse die Klimaneutralität der Kernverwaltung fokussiert werden, dann die angeschlossenen Gesellschaften. „Das werden große Transformationsbewegungen sein.“

Haushaltsmittel von insgesamt 130.000 Euro für zwei Jahre freigegeben

Das Konzept sei auf den Rhein-Sieg-Kreis begrenzt, hieß es aus der Grünen-Fraktion. Aber es sei ein wichtiger Startschuss.

Final solle der Kreistag bis zum 31. März 2026 über die Klimaschutzziele entscheiden, heißt es im Antrag von CDU und Grünen für die Beschlussvorlage. Konzerntöchter des Kreises sollen eigenständige Konzepte erarbeiten und diese der Verwaltung ebenfalls bis 31. März 2026 vorlegen.

Der Ausschuss für Umwelt im Kreis beschloss außerdem, einen Sperrvermerk in Höhe von 60.000 Euro in 2025 und 70.000 Euro in 2026 für diesen Zweck aufzuheben. Bedingung dafür sei eben die Vorlage des Konzeptes, in diesem Fall der Rahmenplanung, heißt es in der Vorlage.

Genutzt werden soll das Geld, um die Unterstützung und Beratung der Kreisverwaltung durch Dritte – insbesondere der Energieagentur Rhein-Sieg – zu finanzieren sowie für Software, um den Prozess dauerhaft zu beobachten. Die Energieagentur Rhein-Sieg war im Jahr 2024 beauftragt worden, das Strategie-Konzept zu erstellen.