DigitalisierungWarum die Schulen in Sankt Augustin Videoanalyse betreiben

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Petra Böhnert-Hacker, Brigitte Kelnhofer und Marc Serafin (v.l.) mit den Tablets, die bald alle Schulen haben sollen.

Petra Böhnert-Hacker, Brigitte Kelnhofer und Marc Serafin (v.l.) mit den Tablets, die bald alle Schulen haben sollen.

Sankt Augustin – „Wenn wir nicht aktuell bleiben, dann können wir in zehn Jahren abgehängt sein“, sagt Schuldezernent Ali Dogan. Es geht um die Digitalisierung der Stadt, die auch an den Schulen umgesetzt werden muss. Diese Entwicklung möchte die Kommune gemeinsam mit allen Beteiligten schnell vorantreiben. „Hinrich Pich von der Schulpflegschaft hat uns unterstützt, sodass wir alle Hand in Hand arbeiten können“, berichtet Dogan. „Mit dabei ist auch die Schülervertretung“, ergänzt Dr. Marc Serafin, Fachbereichsleiter der Stadt für Kinder, Jugend und Schule.

Medienplan

Rund 5700 Kinder und Jugendliche werden an den 14 städtischen Schulen unterrichtet.

Im April 2018 beschloss der Ratsausschuss für Schule, Bildung und Weiterbildung die Entwicklung eines Medienplanes. Alle städtischen Schulen waren Ende 2018 ans WLAN-Netz angeschlossen.

Die neu geschaffene Stelle zur Medienentwicklungsplanung in der Stadt wurde mit Brigitte Kelnhofer im März 2019 besetzt.

Jetzt geht es darum, wie die Pläne im Tagesgeschäft umgesetzt werden können. Welche Hardware kommt zum Einsatz? Welcher Fortbildungsbedarf besteht in der Lehrerschaft? Die katholische Grundschule Sankt hat schon einen Klassensatz mit Tablets, die Tafel ist ein Whiteboard. „Die Informationen werden durch einen Beamer auf die Fläche projiziert. Den Kindern macht das Lernen so viel Spaß“, berichtet Petra Böhnert-Hacker aus der Schulleitung. Die Tablets sind multifunktional und bieten ganz ungewohnte Unterrichtsinhalte.

Videoanalyse nach Schüler-Referaten

Ein Schüler wird beim Vortragen eines Referates gefilmt. „Gemeinsam können wir danach in der Klasse anhand der Aufnahmen besprechen, was gut und schlecht war“, sagt Böhnert-Hacker. Wichtig sei dabei jedoch, dass die Achtung und Würde des Vortragenden nicht verletzt werde. Das würde immer wieder betont und sei fester Bestandteil des Unterrichtes.

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Ende 2020 sollen alle 14 städtischen Schulen ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Bis dahin werden auch Medienkonzepte festgelegt, die in einer Steuerungsgruppe gemeinsam besprochen werden.

„Wir wissen heute noch nicht, was in fünf Jahren der Standard ist“, betont Dogan. Aber man müsse jetzt mit der Digitalisierung beginnen, um reagieren zu können. Rund 370 Euro pro Schüler lässt sich die Stadt das Projekt kosten. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt fast 2,2 Millionen Euro.

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