Innenstadt Sankt AugustinBrunnen auf der Marktplatte verschwindet

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Der Brunnen auf dem Marktplatz 

Sankt Augustin – Zurzeit spielen hier keine Kinder mehr freudig mit Wasser. Der Brunnen auf dem Karl-Gatzweiler-Platz vor dem Rathaus sprudelt nicht mehr. Das hat mit Bauarbeiten zu tun, die dort geplant sind.  „Die Brunnenanlage muss der geplanten Sanierung weichen und wird dieses Jahr nicht mehr in Betrieb genommen“, teilt Stadtpressesprecherin Carolin Trost auf Nachfrage der Redaktion mit. Die Bauarbeiten sollten Ende August, spätestens jedoch Anfang September, beginnen. Die Feuchtigkeit im Bauwerk solle so gering wie möglich gehalten werden, um den Erfolg und den Zeitplan der Baumaßnahme nicht zu gefährden. 

Bauarbeiten verschoben

„Hausintern hat sich besonders unser Jugendamt für die Inbetriebnahme des Brunnens ausgesprochen, da sich auf der Marktplatz auch viele Eltern mit kleineren Kindern treffen“, sagte Trost. „Diese Bemühungen waren aber leider nicht von Erfolg gekrönt.“ 

Eigentlich sollten auf dem Karl-Gatzweiler-Platz vor dem Rathaus längst die Bagger stehen. Der Umbau der Marktplatte, wie der Platz in der Bevölkerung genannt wird, scheiterte daran, dass sich keine Unternehmen fanden, die die Arbeiten ausführen wollen. "Wir haben schon zweimal ausgeschrieben, aber es lagen nicht für alle Gewerke verwertbare Angebote vor", teilte Beigeordneter Rainer Gleß im Februar vorigen Jahres mit. Nun sind aber Baufirmen gefunden.

Nicht für die Ewigkeit

Das Zentrum der Stadt mit dem Huma hat den Charme der 70er Jahre. "Damals wurde industriell mit Fertigteilen geplant. Diese Bauten sind aus heutiger Sicht nicht von Langlebigkeit geprägt", erläuterte Gleß auf einer Infoveranstaltung im vorigen Jahr. Und deswegen muss die Marktplatte saniert werden. Sie soll noch mehr als jetzt zur attraktiven Aufenthaltszone werden.

Die dafür geplanten neuen Sitztreppen, ähnlich wie am Deutzer Rheinufer in Köln, bringen statische Probleme. "Der Platz ist im Prinzip eine große Brücke", sagte Gleß. Im Parkhaus darunter seien zahlreiche Betonpfeiler zu erkennen, die die Konstruktion trügen. "Alles ist genau berechnet und austariert." Daher könne man nicht einfach an einer Stelle mehr Gewicht aufbringen. Laienhaft erklärt, würde die Platte dann wegen der einseitigen Belastung kippen. Die Sanierung des Karl-Gatzweiler-Platz habe zurzeit jedoch "höchste Priorität".

Lebensraum verbessern

Dass erste Investitionen der öffentlichen Hand, die den Lebensraum verbessern, auch private Anleger motivieren, belegte Rene Nürnberger von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft auf einer Informationsveranstaltung mit Zahlen. "Untersuchungen haben gezeigt, dass für jeden Euro, der investiert wird, sieben Euro von privaten Investoren folgen." Und deswegen soll langfristig das Zentrum der Stadt mit dem Huma als Einkaufsmagneten attraktiver werden.

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