Individuelle KinderbetreuungTagespflegepersonen aus Sankt Augustin gründen Interessenvertretung

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Es sind die vier Sprecherinnen zu sehen.

Sprecherinnen der neuen Interessenvertretung für Tagespflegepersonen sind Natalie Mülln, Katharina Ehrenberg, Somaya Noori und Natalie Müller (von links).

Einige Tagespflegepersonen aus Sankt Augustin haben sich nun in einer Interessenvertretung zusammengeschlossen. Insgesamt betreuen sie rund 250 Kinder.

Rund 250 Kinder werden in der Stadt von 57 Personen der Tagespflege betreut. Eine Alternative zu den Kindertagesstätten. Und die Nachfrage steigt. „Viele Eltern schätzen unsere individuelle Betreuung in kleinen Gruppen“, sagt Katharina Ehrenberg.

Nach der Geburt ihres zweiten Kindes wollte die kaufmännische Angestellte „sowieso erst mal zuhause bleiben“. Und als sie von Bekannten gefragt wurde, ob sie nicht auch auf ihr Kind aufpassen könne, sagte sie zu und wurde Tagesmutter.

360 Stunden Kurs nötig

Auch Somaya Noori ging das so. Im Gespräch mit der Redaktion berichten beide, dass allerdings vorher eine Qualifikation nötig gewesen sei. 360 Stunden Kurse mit einer Prüfung beim Bundesverband für Kindertagespflege seien ein wichtiger Baustein zur Anerkennung durch die Stadt.

„Nach einem abschließenden Gespräch mit dem Jugendamt ist man offiziell Kindertagespflegeperson“, erläutert Noori. Die Mehrzahl an Tagespflegepersonen sei weiblich, es gebe aber auch vier männliche und das zeige, dass auch Männer Interesse hätten, diesen Beruf auszuüben.

Vertretung gründeten sie selbst

Eine Interessenvertretung bestand noch nicht. „Es gibt aber immer wieder etwas zu klären, was uns alle betrifft“, betont Ehrenberg. So kam die Idee, diese Vertretung selbst zu gründen. Sie versteht sich als ein Zusammenschluss der Kindertagespflegepersonen in Sankt Augustin, die „eine wichtige Stütze in der professionellen Betreuung von Kindern darstellen“.

Dazu gehört auch die Interessenvertretung gegenüber der Stadtverwaltung und anderer Behörden genauso wie der Politik. Als Sprecherinnen der Interessenvertretung wurden Somaya Noori, Katharina Ehrenberg, Natalie Müller und Natalie Mülln gewählt.

Corona zeigte die Notwendigkeit der Tagespflege

Durch Corona sei die Notwendigkeit der Kindertagespflege deutlich geworden. Während der Pandemie seien die rund 60 Kindertagespflegestellen offen gewesen, während die Kitas reihenweise schließen oder ihre Zeiten anpassen mussten.

„Viele Kindertagespflegepersonen haben selber damit zu kämpfen gehabt, nicht auszufallen, sich zeitgleich um die eigenen daheimgebliebenen Kinder zu kümmern und ihre Gruppe am Laufen zu halten“, schildert Ehrenberg. Dies sei eine sehr hohe Belastungsprobe für alle Kindertagespflegepersonen gewesen.

Ausdrücklich möchte sich die Interessenvertretung beim Jugendamt der Stadt bedanken. „Uns wurde sehr geholfen, dass wir die ersten Schritte gehen konnten“, lobt Noori. Nun sei alles auf einem guten Weg.

Ein Kontakt mit der Interessenvertretung ist per E-Mail möglich. Sie sagt zu, schnell zu antworten.