Sanierung bislang im ZeitplanSiegburger Rathaus ist nur noch ein Stahlbeton-Gerippe

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Die Rathausbaustelle in Siegburg ähnelt einem Parkhaus-Neubau

Siegburg – „Da wird ein Parkhaus gebaut.“ Diese Fehleinschätzung ist dieser Tage immer wieder in der Kreisstadt zu hören, allerdings eher von Ortsunkundigen. Ziemlich allen Siegburgern ist klar, dass es sich bei dem riesigen Stahlbeton-Gerippe am Nogenter Platz um das Rathaus handelt, das derzeit saniert wird. Die Entscheidung dafür – und damit gegen einen Neubau – war im Dezember 2018 mit einem Bürgerentscheid gefallen.

Nach Einschätzung von Martin Roth, Projektleiter innerhalb der Stadtverwaltung, stehen die Arbeiten genau am Übergang von „Rückbau zu Wiederaufbau“. Während im Kellergeschoss noch ohrenbetäubend laute Betonsägen im Einsatz sind, machen sich Bauarbeiter auf dem Dach des höchsten Gebäudeteils daran, die Stahlbauarbeiten für das zusätzliche Staffelgeschoss vorzubereiten.

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Blick aus der Baustelle auf den Nogenter Platz

Laut Roth sind die Arbeiten gut im Zeitplan, der eine Fertigstellung zum August 2024 vorsieht. Und dabei könnte es auch bleiben: „Keine Firma hat bislang Material-Engpässe gemeldet“, sagt der Projektleiter.

Sanierung des Rathauses in Siegburg könnte teurer werden als vorgesehen

Einige Unternehmen müssten derzeit allerdings mit tagesaktuellen Preisen kalkulieren, so dass die Sanierung wohl teurer werden dürfte als ursprünglich vorgesehen. Umso besser sei es, dass für einen der größten Posten die Ausschreibung bereits gelaufen sei, nämlich für die Fassadenteile, die mit rund sechs Millionen Euro zu Buche schlagen.

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Bauleiter Robert Scheller (l.) und der Projektleiter der Stadtverwaltung Martin Roth

„So viel Stahl wird auch gar nicht gebraucht“, beruhigt Bauleiter Robert Scheller, vor allem für das neue Staffelgeschoss brauche man das Material. Die Stahlbetonsanierung, die an einigen kleineren Stellen mit schadhaften Befestigungsteilen der alten Fassade notwendig wird, fällt nach Roths Einschätzung kaum ins Gewicht: Etwa 100.000 Euro werden dafür veranschlagt. Bei einem Gebäude aus den 60er Jahren wie diesem seien solche Mängel durchaus normal.

Anfang September sollen Scheller zufolge die Arbeiten an der neuen Hülle beginnen. Ein weiterer großer Schritt wird die Öffnung der Decke des Ratssaals sein, der eine große Lichtkuppel bekommen wird. Rund um das Rathaus-Gebäude herum wird ausgeschachtet, um eine zeitgemäße Isolierung des Kellergeschosses zu schaffen.

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Blick auf Innenhof und Ratssaal

Noch nicht abgeschlossen sind die Überlegungen zur Raumaufteilung. Bei der klassischen Aufteilung mit Zweierbüros für die Verwaltungsangestellten als durchgehendem Standard werde es aber nicht bleiben, so Roth. Den Mitarbeitern sei der Sicherheitsaspekt besonders wichtig, ergänzt er. Früher habe es einen praktisch freien Zugang ins Rathaus und zu den Büros gegeben. Abends sei kaum zu sagen gewesen, ob sich noch jemand in dem Gebäude aufgehalten habe. Einen Atomschutzbunker wird es künftig nicht mehr geben. Dort werden Lagerräume eingerichtet.

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Im Bau- und Sanierungsausschuss wurde zuletzt für die Gesamtkosten eine Summe von 32,3 Millionen Euro genannt, 8,9 Millionen Euro davon fließen aus Fördermitteln, da für das neue Rathaus ein hoher Energiesparstandard vorgesehen ist. Zusätzliche 3,1 Millionen Euro sind für Unwägbarkeiten einkalkuliert.

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