Schulplatz-VergabeSiegburger Schulleiter bemängelt fehlende Schulplätze

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Anno-Gymnasium.

Anno-Schulleiter Sebastian Kaas sieht für die kommenden Jahre den Bedarf für weitere Züge.

150 Schulplätze am Anno-Gymnasium reichten wohl zum letzten Mal aus, glaubt Anno-Schulleiter Sebastian Kaas.

Auch für die Schulleiter ist das jährliche Auswahlverfahren für die Eingangsklassen keine leichte Situation. Sebastian Kaas, Leiter des Siegburger Anno-Gymnasiums, weiß, wie es ist, Schülerinnen und Schülern die bittere Nachricht einer Ablehnung überbringen zu müssen.

Beim Abholen der Unterlagen nach der Ablehnung haben Eltern und Kinder gleichermaßen geweint.
Sebastian Kaas, Leiter des Siegburger Anno-Gymnasiums

In den vergangenen beiden Jahren bewarben sich jeweils rund 170 Kinder um die verfügbaren 150 Plätze für die fünfte Klasse am Siegburger Anno Gymnasium. „Hier sind viele Tränen geflossen. Beim Abholen der Unterlagen nach der Ablehnung haben Eltern und Kinder gleichermaßen geweint“, sagt der Schulleiter.

Getroffen hat es in den vergangenen Jahren Kinder, die nicht aus Siegburg stammen. Denn Schülerinnen und Schüler mit Wohnsitz in Siegburg müssen laut Paragraf 46 des Schulgesetzes aufgenommen werden. Gleichbehandelt werden diejenigen Kinder, in deren Kommunen es keine vergleichbare Schulform gibt. So gibt es in Much gar kein Gymnasium, in Neunkirchen-Seelscheid gibt es kein staatliches Gymnasium, sondern nur das katholische Antonius-Kolleg. Ebenfalls bevorzugt werden Bewerberinnen und Bewerber, die ein Geschwisterkind am Anno haben.

Geburtenstarke Jahrgänge erfordern mehr Schulplätze

Wer zu keiner der genannten Kategorien zählt, landet bei einem Überhang an Anmeldungen im Lostopf. „Das ist natürlich total bitter“, sagt Kaas. „Tolle Kinder mit tollen Noten“ hätten sich beworben. Leistung zähle bei der Auswahl nicht. „Das ist natürlich nur schwer zu ertragen.“

Immerhin: In diesem Jahr haben die 150 Plätze am Anno-Gymnasium dann doch ausgereicht. Ein Grund dafür, so Kaas, könnten die zahlreichen Ablehnungen der vergangenen zwei Jahre sein. „Viele hatten Angst, abgelehnt zu werden“, vermutet der Schulleiter. In den kommenden Jahren, da ist er sich sicher, werden die 150 Plätze aber nicht mehr ausreichen. „Durch die geburtenstarken Jahrgänge werden die Anmeldezahlen deutlich in die Höhe gehen“, vermutet Kaas.

Die fünf Züge am Anno und die vier Züge am Gymnasium Alleestraße könnten dann nicht mal für die Bewerbungen aus Siegburg reichen. Darauf müsse reagiert werden, mahnt Kaas: „Ein weiterer Zug wird nötig sein, sonst gehen die Eltern auf die Barrikaden.“

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