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Sanierung und verhüllte FassadeMarktpassage in Siegburg wird im Sommer 2026 fertig

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3 min
Netze und Metallbleche verhüllen eine Fassade. Davor stehen Büchertische, an der Fassade hängen Firmenschilder.

Seit Herbst 2024 laufen die Umbauarbeiten in der ehemaligen Marktpassage. Derzeit ist von den früheren Mietern nur noch die Thalia-Filiale im Betrieb.

Während Netze und Metallplatten das Gebäude verhüllen, gehen drinnen die Arbeiten der Bestandssanierung weiter. 

„Die ganze Marktpassage ist wegen Renovierung geschlossen“, steht auf dem Schild. „NEIN!“ heißt es weiter vor dem Ladengeschäft am Siegburger Markt: „Eine unbeugsame Buchhandlung trotzt dem Baustellenchaos und bleibt für Sie geöffnet!“ Während nahezu alle anderen Mieter der Immobilie vor Beginn der Umbauarbeiten ausziehen mussten, hält die Thalia-Buchhandlung die Stellung.

Bauherren aus Köln sehen das Vorhaben im Zeitplan

Die gläsernen Eingangstüren der Buchhandlung sind derzeit die einzigen Öffnungen zum Markt hin, das komplette übrige Gebäude ist hinter einem verkleideten Gerüst verschwunden, das inzwischen auch das Dachgeschoss überragt. „Man sieht vieles nicht“, sagt Astrid Schminke, die stellvertretende Filialleiterin von Thalia; hinter der Baustellenverkleidung „passiert schon viel“.

Zufrieden mit dem Baufortschritt zeigen sich auch die Bauherren, die KSK-Real Estate Management GmbH – ehemals Pareto –, eine Tochter der Kreissparkasse Köln. „Die Planung steht, bis zum Sommer die Bestandssanierung abzuschließen“, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit.

Siegburger Thalia-Filiale vergrößert Ladenfläche im Erdgeschoss

Astrid Schminke von Thalia hofft, im Januar oder Februar des kommenden Jahres gemeinsam mit dem Team um Filialleiter Benjamin Zobel die neue Teilfläche im Erdgeschoss beziehen zu können: Der Buch-Filialist gibt die Fläche in der ersten Etage auf, wird sich im Parterre aber dennoch von derzeit etwa 400 Quadratmetern auf zukünftig 635 Quadratmeter vergrößern können.

Eine junge Frau mit roten Haaren steht vor einer Wand aus OSB-Holzplatten

Eine Holzwand ist sichtbares Zeichen für den Umbau in der Thalia-Filiale; Astrid Schminke ist hier die stellvertretende Filialleiterin.

„Bis hinten durch“ werde sich das Ladengeschäft dann ausdehnen, sagt Buchhändlerin Schminke. Bis ans Ende der ehemaligen Passage, wo noch immer das Team der Latino Lounge die Gäste bedient: Während die Tanzschule Steps aus dem ehemaligen Kino und später auch aus dem Souterrain weichen musste, harrten Personal und Gäste am angestammten Ort aus.

„Wir haben das Glück, dass viele Leute wissen, dass es uns noch gibt“, sagt Ilknur Krasniq. Tatsächlich ist das Lokal hinter Bauzäunen und gelagertem Material eher schwierig zu finden. Allerdings sind die Tage der Latino Lounge am angestammten Platz auch gezählt: „Ab Anfang April geht die Latino Lounge in den Nordbahnhof“, sagt Krasniq. Der Name werde bleiben, das Konzept im Wesentlichen auch. Und es werde einen nahtlosen Übergang geben.

Tische und Markise einer Außengastronomie; unter einem Glasdach hängt der Schriftzug Marktpassage

Die ehemalige Passage ist geschlossen, nur eine Wand trennt die Gäste der Latino Lounge von der Baustelle. Im April wird das Lokal im Nordbahnhof am neuen Standort eröffnen.

Derweil beschallt Baulärm die Gäste im Freien, direkt hinter den Tischen wird gebaut. „Diese Woche ist es ein bisschen lauter“, bestätigt Krasniq. Die Kommunikation mit den Verantwortlichen für die Baustelle funktioniere aber recht gut. „Die sagen uns Bescheid, wenn lautes Bohren ansteht“, umgekehrt seien die Arbeiter auch flexibel, wenn das Gastro-Team um Ruhe in der Mittagspause bitte.

Man hört zum Glück nicht mehr so viel.
Astrid Schminke, Thalia-Buchhandlung

„Es war zwischenzeitlich sehr laut“, bestätigt die stellvertretende Filialleiterin Astrid Schminke den Eindruck, den auch Kunden hin und wieder mitnahmen. Gerade die Abbrucharbeiten sorgten für Lärm. Nun wird aufgebaut, und „man hört zum Glück nicht mehr so viel“. Ein Gutes konnte Astrid Schminke dem Krach allerdings doch abgewinnen. „Solange man was hört, geht es voran“ habe sie den Kunden immer gesagt.

An einem Bauzaun hängt das Transparent mit der Aufschrift Capablanca.

Aus einem kleinen Container heraus versorgt das Capablanca die Gäste wenigstens mit Getränken.

Weniger Zuversicht strahlt unterdessen das Team des Capablanca aus, der Gastronomie im Erdgeschoss. „Leider geht es auf der Baustelle derzeit kaum bis gar nicht voran“, heißt es in einem „kleinen Lebenszeichen“ auf Social Media. Das sei für die Beschäftigten, Nachbarn und vor allem für die Gäste „sehr enttäuschend und kräftezehrend“. Man hoffe, im Frühjahr 2026 endlich wieder zu eröffnen.

Gastronomie versorgt Siegburger Gäste aus einem kleinen Getränke-Container

Anders als im vergangenen Winter müssen in diesem Jahr die Stammgäste auf ihr „Capa“ in den kommenden Monaten nicht verzichten: Der kleine Getränkecontainer, Ende Mai auf dem Gelände des Biergartens in Betrieb genommen, dürfe auch über den Winter dort stehen bleiben, heißt es. 

Seit dem Herbst des vergangenen Jahres wird an der Marktpassage gebaut. Bis zum Sommer 2026 sollen die Arbeiten auf dem 4085 Quadratmeter großen Areal zwischen Burggasse, Sebastiangasse, Markt und Orestiadastraße abgeschlossen sein. Im zweiten und dritten Obergeschoss werden acht Wohnungen mit Größen ab 51 Quadratmetern geschaffen, insgesamt 530 Quadratmeter. Im ersten Obergeschoss entstehen auf 1170 Quadratmetern Büroflächen.