Bis Sonntag, 22. Juni, präsentieren sich rund 20 Winzer rund um das S-Carré in Siegburg.
„Kommen schon seit Jahren her“Warum das Weinfest in Siegburg so viele Besucher anlockt

Freunde und Bekannte vom Sportclub Aggua in Troisdorf kommen regelmäßig zusammen zum Weinfest in die Kreisstadt.
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Die sommerlichen Temperaturen lassen sich bei einem kühlen Glas Wein noch viel besser genießen – so sehen es die Mitglieder des Sports Clubs Aggua in Troisdorf, die am Freitag in geselliger Runde auf dem Siegburger Weinfest mit rund 20 Winzern das Wochenende einläuten. „Wir wollen hier unseren Wein genießen und gemütlich beisammensitzen“, sagt Ursula Börste.
„Beim Sport kommt man ja nicht dazu“, ergänzt sie und lacht herzlich. Das tun alle in dieser Gruppe, die heute zu zwölft hier sind, aber jedes Jahr mehr werden. Beim Sportclub lernt man sich kennen, und schnell kommen auch weitere Freizeitunternehmungen dazu. „Wir kommen schon seit Jahren her“, erzählt Carmen Dittmar. Die fast 80-Jährige hatte mit ihrem Ehemann schon das erste Weinfest in der Kreisstadt besucht, und seitdem kam sie immer wieder.
Begeistert von der Atmosphäre und den Menschen in Siegburg
In ihrer bunt zusammengewürfelten Gruppe von 50- bis 80-Jährigen sitzt sie fröhlich im Schatten. „Besonders gut sind hier die Sitzplätze“, betont Dittmar. Sie sitzen auf Lehnstühlen statt auf Bierbänken, wie an vielen anderen Ständen. „Da hält man es schon mal sechs Stunden aus.“ Erneutes fröhliches Gelächter. Die meisten von ihnen trinken einen Blanc de noir, der erfrischend schmecke, wie sie betonen. Der Grauburgunder, von dem ebenfalls eine Flasche in einem Weinkühler auf dem Tisch steht, solle aber noch etwas weniger Säure haben.
„Bei dem Wetter trinke ich lieber Weißwein“, sagt Erich Wonn. Und: „Lieber nicht zu viel durcheinander probieren, sonst torkelt man auch schnell zum Bus nachher.“
Der Weinstand, an dem die Aggua-Truppe ihren Platz gefunden hat, ist zum ersten Mal beim Siegburger Weinfest vertreten. Hier werden Weine vom Gut Tina Pfaffmann aus der Südpfalz angeboten. Mitarbeiterin Michelle Schröder zeigt sich begeistert von der Atmosphäre und den Menschen in Siegburg. „Wir haben sofort Reservierungen von Leuten gehabt, die heute und morgen wiederkommen wollen“, erzählt die Kölnerin.

Mitarbeiterin Michelle Schröder ist begeistert von der familiären Atmosphäre.
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„Die Gäste hier sind sehr herzlich, und es ist sofort total familiär, als würde man sich schon ewig kennen – auch unter den Händlern.“ Welche Weine besonders gut ankommen, sei oft stadtabhängig, berichtet Michelle Schröder. Heute sei es der Blanc de noir, ein eher trockener, aber auch fruchtiger Wein mit wenig Säure. Das sei ein Markenzeichen des Weinguts.
Sie selbst habe erst durch den Stand hier erfahren, dass es das Weinfest in Siegburg gebe. „Sonst wäre ich schon früher mal hergekommen.“ Eine Gruppe junger Frauen habe für das Wochenende reserviert, weil sie auf dem Weinfest am Kölner Neumarkt nicht zufrieden gewesen seien. „Sie fanden es dort nicht so schön wie hier.“