Bei „Montagsspaziergang“Siegburger Politiker von Impfgegner bedroht

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Raymund Schoen wurde bei einem „Montagsspaziergang“ in Siegburg von einem Impfgegner bedroht.

Siegburg – Die Menschenkette am Montagabend in Siegburg sei wie eine „vorgezogene Geburtstagsparty“ gewesen, sagte Ratsmitglied Raymund Schoen (Die Linke) am Dienstag auf Anfrage. Nicht zuletzt aus Solidarität für ihn hatten die anderen Ratsfraktionen die Aktion auf dem Markt unterstützt.

Schoen hatte einen „Montagsspaziergang“ am 3. Januar begleitet und sich dazu Plakate der Linken vor Bauch und Rücken geschnallt, auf denen zur Impfung aufgerufen wird. „Ich habe das zuvor rechtlich geprüft“, sagte der 69-Jährige, er selbst habe als Einzelperson keine Demonstration anmelden müssen.

Die Teilnehmer habe er mehrmals an sich vorbeilaufen lassen und sich zeitweise auch an die Spitze des Zuges gesetzt. Dass es sich bei diesem um eine Demonstration gehandelt habe, stehe für ihn außer Frage: Insbesondere über den Messengerdienst Telegram verständigten sich die Teilnehmer zuvor über Ziele und Zeitpunkte. Dass viele Teilnehmer dabei Lichter mit sich tragen, sieht er klar als Parallele zu Veranstaltungen rechter Gruppen gegen Flüchtlinge vor einigen Jahren.

Impfgegner habe ihm gedroht, ihn zu würgen

Er sei dem Zug noch bis zur Kneipe „Zum Fass“ an der Luisenstraße gefolgt, dann aber wieder durch die Stadt zurück zur Geschäftsstelle der Linken gegangen und am Haus „Zum Winter“ von Teilnehmern angesprochen worden. Zunächst sei das Gespräch friedlich verlaufen, dann aber sei er von dem Mann bedroht worden: Unter anderem habe der gedroht, ihn „zu würgen“. Dann sei er über den Markt gelaufen, um Mitarbeiter des Ordnungsamts einzuschalten, und habe per Telefon den in der Nähe wohnenden SPD-Parteivorsitzenden Dirk Witte um Hilfe gebeten, da er befürchtete verfolgt zu werden.

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Als Witte hinzukam, habe sich die Situation beruhigt, Schoen erstattete Strafanzeige gegen unbekannt. Aktuell denkt er trotz allem über ein Format nach, die unterschiedlichen Standpunkte an einen Tisch zu holen, unter dem Titel „Siegburg, wir müssen reden“. Eingeladen werden sollen insbesondere auch die „Lichterwanderer“.

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