St. ElisabethIn Siegburg wird eine Kirche neben Gottesdiensten für Feiern und Sport genutzt

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Zwei Männer im Innenraum einer Kirche

Die Kirche Sankt Elisabeth wird von der Bürgergemeinschaft Deichhaus mitgenutzt, von links Pfarrer Karl-Heinz Wahlen und Klaus Braukmann, Erster Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Deichhaus

Die Bürgergemeinschaft Deichhaus nutzt die Kirche St. Elisabeth für eine Vielzahl von Veranstaltungen. Das wird jetzt kräftig gefeiert.   

Eine leere Kirche mitten im Ort, das ist vielerorts schon bittere Realität geworden, und auch Karl-Heinz Wahlen, Pfarrer der St.-Servatius-Gemeinde muss sich dieser Realität stellen. Der Kirche Sankt Elisabeth auf dem Deichhaus indes könnte dieses traurige Schicksal erspart bleiben: Denn die Bürgergemeinschaft Deichhaus bringt bereits gehörig Leben in das 1958 eingeweihte Gotteshaus, zusätzlich zu den Gottesdiensten, die dort nach wie vor gefeiert werden. 

Am Samstag, 28. Oktober, ist das Grund zum Feiern, mit einer Abendmesse in dem als Kirche genutzten Teil und einer Feier ab 18 Uhr im abgetrennten Veranstaltungsbereich der Bürgergemeinschaft.         

Insgeheim gehegte Hoffnung

Wahlen und Klaus Braukmann, Erster Vorsitzender der Bürgergemeinschaft, ließen vor Ort die Vorgeschichte Revue passieren: Insgeheim habe man schon immer gehofft, die Kirche nutzen zu können, die sich innen ausgesprochen hell und freundlich zeigt. Doch möglich sei das erst geworden, als Wahlen Pfarrer war.

„Bei Cola und Bienenstich wurde ich unter Druck gesetzt“, erinnert der sich schmunzelnd und ließ sich ganz offensichtlich überzeugen. „Passt das zur Kirche“, die Frage hätte er noch vor 20 Jahren mit Nein beantwortet. Dann habe aber die Kirche St. Egidio in Rom mit einer Tafel für Obdachlose gezeigt, dass solche Nutzungen sehr wohl zusammengehen. 

Ein Raumtrenner aus Holz und Stoff im Innenraum einer Kirche

Ein faltbarer Raumtrenner fügt sich gut in das Innere des Gotteshauses.

Bereits dreimal konnte die Bürgergemeinschaft zum „Jedermanscafé“ laden, bei dem kostenlos Kaffee und Kuchen angeboten werden, wer will, kann etwas spenden. Die Trennung im Kirchenschiff wird ganz einfach erreicht, mit einem einfachen, faltbaren Paravent mit hölzernen Rahmen und hellem Stoff, der gut zur Gestaltung des Kirchenraums passt.           

Die Bürgergemeinschaft hatte sich seit Jahren einen Veranstaltungsraum gewünscht, doch aus Plänen für eine Aufstockung auf dem benachbarten Jugendzentrum wurde nichts und auch nicht aus einem Neubau gegenüber dem Handwerkbildungszentrum. 

Die Bandbreite der möglichen Veranstaltungen ist immens. Unter anderem sind Kindertheater, Veranstaltungen zum Thema Klimaschutz oder Seniorensport im Sitzen vorgesehen. „Vormittags bekommt man ja sonst keine Turnhalle“, so Braukmann, das sei ein großer Vorteil der Kirche.

Ganz praktische Lebenshilfe soll in der Kirche angesiedelt werden, wenn die Bürgergemeinschaft die Caritas bei Betreuung und Pflege in einem Lotsenpunkt unterstützt. Für das Jedermanscafe wird es pünktlich zur Adventszeit auch ein Klavier geben – und Musik mit der Musikerin, die das Instrument zur Verfügung stellt.  

Eine aus Backsteinen gebaute Kirche

1959 wurde die Kirche St. Elisabeth geweiht.

„Wir haben auch schon einen Beamer und eine Leinwand angeschafft“, sagt Braukmann mit Blick auf Filmvorführungen und Fußballübertragungen. Allzu hoch hergehen, auch was Alkohol angeht, soll es aber nicht in der Kirche.    

Braukmann fasst auch die eigene Goldene Hochzeit im kommenden Jahr ins Auge und hätte dafür gerne Wahlens Segen als Pfarrer – obwohl er evangelisch ist. „Warum nicht?“, meint der dazu. An dem fraglichen Termin habe er Urlaub. „Da kann ich machen, was ich will.“   

Die Feier beginnt am kommenden Samstag um 17 Uhr mit einer Messe, danach wird im Veranstaltungsraum weitergefeiert.

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