Um einer Verbreitung der afrikanischen Schweinepest vorzubeugen, informiert der Rhein-Sieg-Kreis jetzt über die Verbreitungswege der Tierseuche.
Tödliche TierseucheRhein-Sieg-Kreis warnt vor afrikanischer Schweinepest

An Wanderparkplätzen, Rastplätzen und Raststätten will der Ren-Sieg-Kreis in den kommenden Wochen auf die Gefahren der afrikanischen Schweinepest aufmerksam machen.
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Mit Hinweisschildern in verschiedenen Sprachen will der Rhein-Sieg-Kreis die Menschen in der Region auf das Risiko einer Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest aufmerksam machen. Aufgestellt werden sollen die Schilder in den kommenden Wochen an Wanderparkplätzen, Rastplätzen und Raststätten. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in NRW aus. Sie ist eine für Wildschweine und Hausschweine hoch ansteckende und meist tödlich verlaufende Virus-Infektion.
Nach einem ersten bestätigten Fall im Landkreis Olpe Mitte Juni gibt es weitere bestätigte Fälle: Mittlerweile wurden im Kreis Olpe und im Kreis Siegen-Wittgenstein über 260 Wildschweine positiv auf ASP untersucht. Im Rhein-Sieg-Kreis ist bislang kein bestätigter Fall der Afrikanischen Schweinepest bekannt. Damit das möglichst so bleibt, appelliert das Veterinäramt des Kreises an Bürgerinnen und Bürger, die in der freien Natur unterwegs sind, Essensreste nicht einfach wegzuwerfen, sondern in Müllbehälter entlang der Wald- oder Wanderwege zu entsorgen. Das gelte insbesondere für Lebensmittel, die aus Schweinefleisch hergestellt wurden.
Italienische Virusvariante wurde in Olpe nachgewiesen
Denn das ASP-Virus ist für den Menschen ungefährlich, kann jedoch beispielsweise bis zu 30 Tage in einer Schweinesalami und mehr als ein Jahr in Parmaschinken überleben. Die hiesige Wildschweinepopulation kann so über unachtsam weggeworfene Wurstbrote infiziert werden. Hintergrund für das Aufstellen der Hinweisschilder ist, dass die Genomdaten des in Olpe festgestellten Virus eine hohe Übereinstimmung mit den ASP-Viren aus der Region Kalabrien in Italien haben. Die Variante aus Olpe unterscheidet sich signifikant sowohl von den bisher bekannten westdeutschen Fällen in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg als auch von den Varianten aus den östlichen Bundesländern.
Ein Ausbruch aufgrund von unachtsam in der freien Natur entsorgten Lebensmitteln aus Schweinefleisch, wie beispielsweise ein Wurstbrot, kann demnach nicht ausgeschlossen werden. Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Rhein-Sieg-Kreises bittet nach wie vor die Jägerinnen und Jäger in der Region, von allen tot aufgefundenen oder erlegten Wildschweinen Blutproben zu entnehmen. Laut mehrerer Erlasse des NRW-Landwirtschafts- und -Verbraucherschutzministeriums betrifft das mittlerweile nicht nur Tiere, die anderweitig erkrankt oder verletzt waren, sondern auch gesund erlegte Tiere.