Freizeit- und ErlebnisbadTroisdorfer Aggua wird 25 Jahre alt – Großes Familienfest am Samstag

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Ein zu einer Schleife gewundenes Becken in einem Schwimmbad aus der Vogelperspektive

Das Freizeit- und Erlebnisbad Aggua wird 25 Jahre alt, das Erlebnisbecken führt vom Innen- in den Außenbereich

Mehr als zehn Millionen Besucher haben das Bad seit der Eröffnung im März 1999 besucht. Das wird am Wochenende mit einem großen Familienfest gefeiert.

16,3 Millionen Euro ließen sich die Troisdorfer ihr großes Freizeit- und Erlebnisbad kosten, 1000 Gäste kamen, als das Aggua am 13. März 1999 eröffnet wurde. Und gleich zu Beginn des Jubiläumsjahrs 2024 konnte die zehnmillionste Besucherin begrüßt werden.

Vor allem aber läuft der Betrieb endlich wieder rund, nach einem Brand und anschließender Schließung vor vier Jahren, den Zumutungen der Corona-Zeit und der Neugestaltung von Freibadwiesen, Außenbecken und Saunabereich. Grund genug also zum Feiern, wenn am Samstag, 16. März ein großer Familientag ins Aggua lockt. 

Aggua-Besucher, die ihre Bahnen im Schwimmerbecken ziehen, im Whirlpool entspannen oder eine der zahlreichen Saunen genießen, bekommen von der komplexen Technik des Bads nicht viel mit. Unter den Becken sorgt eine für den Laien kaum durchschaubare Maschinerie aus Pumpen, Filtern, Ventilen, Röhren, etlichen Messstationen und Schaltschränken dafür, das alles im Lot bleibt, Sauberkeit und chemische Zusammensetzung des Wassers, der Chlorgehalt und der pH-Wert, der mit Schwefelsäure eingestellt wird. Auch der Härtegrad bleibt nicht dem Zufall überlassen.

Wasserqualität wird ständig überprüft

 „Es gibt 800 einzelne Alarme, die ständig ausgewertet werden“, erläuterte der technische Leiter Frank Jagdmann jetzt bei einer Führung anlässlich des Badjubiläums. Vieles werde automatisch gemessen, doch das Erste, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Dienstantritt machten, sei die manuelle Messung am Becken, die mehrmals am Tag wiederholt werde.

Tanks und technische Anlagen unter einem Schwimmbad

Komplexe Technik macht das nasse Vergnügen im Troisdorfer Aggua erst möglich.

Automatisch wird der Wasserdurchlauf erhöht, wenn Besucher hinzukommen, mit 30 Liter je neuem Aggua-Nutzer. Jagdmann zufolge wird durchschnittlich drei bis vier Mal an einem Tag das komplette Wasser ausgetauscht. Innen bringt es das Aggua auf 1000 Quadratmeter, außen auf 1550 Quadratmeter Wasserflächen. Der Jahresverbrauch an Trinkwasser summiert sich auf 26 000 Kubikmeter. 

Umweltamt kommt unangemeldet zu Kontrollen

Schweiß, Hautschuppe und, auch daraus macht Betriebsleiter Achim Kronberg keinen Hehl, Urin fällt an, die Stoffe weiden mit Flocken gebunden, die auf riesigen Sandfiltern treiben. Das Spülwasser, mit dem die Filter selbst gereinigt werden, darf durch eine eigene kleine Kläranlage in die Agger geführt werden. Allerdings schaut das Landes-Umweltamt unangemeldet zu Kontrollen vorbei.    

16 Tonnen Salz braucht das Aggua jährlich, das sein Chlor selbst produziert. „Freies Chlor ist geruchlos“, erläutert Kronberg. Das gebundene Chlor sei es, das den typischen Schwimmbad-Geruch verursache. Der sei aber dank des technischen Fortschritts weit weniger wahrnehmbar als vor einigen Jahren.                      

Regeltechnik und Tanks unter einem Schwimmbad

Anlässlich des Jubiläums 25 Jahre Aggua gab es eine Führung durch die technischen Anlagen.

Kühl und gut durchlüftet präsentiert sich der neue Raum mit der Steuertechnik, der nach dem Brand 2020 eingerichtet wurde. Frank Jagdmann kann sich gut an den Ausbruch erinnern, bei dem teils salzsäurehaltiger und als krebserregend eingestufter Rauch war in alle Räume zog. Gründlich habe die Versicherung geprüft, bevor sie den Schaden übernahm. Tagelang hätten Experten den Schaltschrank untersucht, von dem der Brand ausging, aber nur noch ein „Klumpen“ übrig blieben. Letztlich, so Jagdmann, wurde nie geklärt, wie es zu dem Brand kam.       

Die Black-Hole-Riesenrutsche beeindruckt nach wie vor

Die 25 Jahre sieht man dem Aggua jedenfalls nicht an, im Kinderbereich wurde die Gastronomie besonders freundlich gestaltet wurde, und die „Black-Hole-Riesenrutsche“  beeindruckt mit 80 Metern Länge nach wie vor.

Neben an lockt eine weitläufige Wellness-Oase mit Panoramasauna, einer Steinhaus-, einer Baumhaus- und einer Strandhaussauna, eine Kommunikationssauna, eine Pfahlhaus- und eine Lichttherapiesauna. Die Temperaturspanne reicht von 65 bis 95 Grad. Einige Zeit mussten Gäste auf das Freibad verzichten, wo aber jetzt wieder das große Sportbecken lockt, von dem allerdings ein Teil für neue Technik abgeknapst werden musste.       

Eine geschwungene Treppe führt aus dem Erdgeschoss einer Sauna in das Obergeschoss.

Besonders behaglich ist der Saunabereich des Aggua gestaltet.

Aggua-Geschäftsführerin Daniela Simon wirbt für eine Anstellung in ihrem Bad. Die Verstellung vom Bademeister mit der Trillerpfeife am Beckenrad sei definitiv überholt:  „Da steckt viel mehr dahinter.“ Fachangestellte für Bäderbetriebe müssten sich auch auf die komplexe Technik und Chemie und Chemie verstehen. Fachkräftemangel ist indes auch im Aggua ein Thema, Kronberg zufolge fehlen bundesweit 6000 Bäderprofis.


Familientag: Am Samstag, 16. März 2024, 14 bis 18 Uhr lädt das Aggua zum Feiern mit Wasser-Olympiade, einem großen „Flamingo Run“, Kinderdisco und Lotta Clowni. Samstag und Sonntag gibt es 25 Prozent Rabatt auf den regulären Eintritt und alle Artikel im Aggua-Shop.

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