Bei der Bürgermeisterwahl in Troisdorf ist der Sozialdemokrat René Wirtz einer von drei Herausforderern von Amtsinhaber Alexander Biber (CDU).
Kommunalwahl 2025René Wirtz setzt auf Investitionen mit Weitblick

René Wirtz ist der Kandidat der SPD für das Amt des Bürgermeisters in Troisdorf
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Schon als fünfjähriger Junge hat René Wirtz seinen Vater begleitet, wenn der – Stadtratsmitglied bis in die 90er Jahre – im Wahlkampf für die SPD Plakate klebte. Mitglied der Jusos wurde er, mit dem Eintritt in die SPD indes zögerte er: Nicht als Automatismus wollte er diesen Schritt verstehen, sondern ihn aus Überzeugung tun. Mit Ende 20 wurde er dann Mitglied der SPD.
Als der Zuzug geflüchteter Menschen nach Deutschland sich verstärkte, habe er „einen veränderten Ton“ in der Gesellschaft wahrgenommen, erzählt der 48-jährige Jurist, Vater eines fünfeinhalb Jahre alten Sohnes. „Da muss man was tun“, beschloss er; „mit großer Freude und Leidenschaft“ nehme er seither Mandate für die SPD wahr. Aktuell ist er Co-Vorsitzender der SPD Troisdorf und Mitglied der Stadtratsfraktion sowie der SPD-Fraktion im Kreistag.
SPD-Kandidat will Fehlentwicklungen in der Stadt verhindern
Mit seiner Frau führt der Bergheimer ein kleines Brandschutzunternehmen; ehrenamtlich engagiert er sich als Vorsitzender des Vereins Sofa für sozialpädagogische Familienhilfe. Mit Sport und zu Fuß in der Natur verbringe er außerdem seine Freizeit, erzählt er – „zur großen Freude unseres Schlittenhundes“.
Es gibt bei Menschen das Gefühl, dass ihnen nicht geholfen wird
Der kleine Spielplatz an der Grundschule in Bergheim steht für René Wirtz „ein Stück weit sinnbildlich“ für eine Fehlentwicklung in der Stadt: „Quasi über Nacht“ seien dort im Sommer 2021 die Spielgeräte nach einer Sicherheitsüberprüfung entfernt worden. Einen Ersatz habe die Ratsmehrheit im Januar 2022 beschlossen, doch erst im Oktober 2024 sei er realisiert worden. „Und das“, so Wirtz, „finden Sie an vielen Stellen in der Stadt.“ Es sei richtig und wichtig, dass man die Geräte überprüfe. Aber es müssten auch Prozesse für einen notwendigen Ersatz geschaffen werden.
Das gelte in gleichem Maße für die maroden Feuerwehrgerätehäuser in der Stadt: „Die Verwaltung tut sich schwer, im Voraus zu denken“, sagt er. Jetzt müssten gleichzeitig mehrere Standorte erneuert werden.
Drei Fragen an René Wirtz
Warum sollte man Sie wählen? Die Verwaltung muss viel mehr aus der Perspektive der Bürger handeln; ich würde die Verwaltung ermächtigen, auf Augenhöhe mit den Bürgern zu sein. Wertschätzung bedeutet auch, dass zum Beispiel der Grünschnitt an Fuß- und Radwegen anders vorgenommen wird, wenn es da eng wird.
Ihre erste Amtshandlung? Ich würde sofort in die Stadtteile gehen und Gespräche führen, außerdem einen Runden Tisch für das Ehrenamt einführen, um diese Perspektive stärker aufzunehmen.
Ihr Lösungsansatz für ein zentrales Thema? Es gibt bei den Menschen ein Problem mit Rücksichtslosigkeit und das Gefühl, dass ihnen nicht geholfen wird: beim Parken, im Umgang mit Müll, beim Einhalten von gewissen Regeln wie Glasverbot am Rotter See. Ich möchte mit zusätzlichen Stellen das Ordnungsamt befähigen, seinen Aufgaben besser nachzukommen und auch den Bauhof stärken. Um die Lebendigkeit der Stadtteile zu stärken, wo Kneipen, Läden und Pfarrheime schließen, möchte ich Veedelsplätze und Stadtteilzentren schaffen, Möglichkeiten der Zusammenkunft. Dafür würde ich auch Geld in die Hand nehmen.