Neueröffnung im SommerDas wird aus dem ehemaligen Troisdorfer Forum

Lesezeit 3 Minuten
Das ehemalige Forum an der Kölner Straße.

Zum „Happy Franky“ Projekt im ehemaligen Forum an der Kölner Straße in Troisdorf gab es eine Pressekonferenz mit neuem Sachstand.

Mitte Juli soll das ehemalige Forum als „Happy Franky“ neu eröffnen.

Aus dem „Forum“ wird „Happy Franky“, aus einer alten Immobilie „was ganz Neues“, wie Projektleiter Marcus Remark am Dienstag versicherte. Auf der Baustelle am Ursulaplatz gewährte er Einblicke in den aktuellen Stand des Projekts.

Noch im März solle der Rohbau fertig sein, kündigte Remark an, der einräumte, das manchmal selbst kaum glauben zu können. Die Bauverantwortlichen seien aber noch entspannt. Vom April bis Juni haben dann die Mieter, die man lieber als Mitunternehmer bezeichnet, Zeit, um ihre eigenen Einbauten vorzunehmen. Mitte Juli soll in dem Haus mit insgesamt rund 17 000 Quadratmetern Geschossfläche Eröffnung gefeiert werden; vermietet sei es fast vollständig, sagte der Projektleiter.

Zu denen, die unterschrieben haben, gehört die Explorado Group, für die Architektin Teresa Steinnus und Geschäftsführer Andreas Waschk aus Köln gekommen waren. Ein „Abenteuer Museum“ plant das Unternehmen, das in Köln das Odysseum betreibt und lange Zeit hinter dem Kindermuseum in Duisburg stand. Mehr als 100 Attraktionen werde es dafür in der zweiten Etage in Troisdorf geben, kündigten Steinnus und Waschk an, aber „nix mit Finger auf der Taste“: Die Besucher „von vier bis 99“ sollten sich bewegen. An ein sportliches Publikum wenden sich auch die Betreiber von „stuntwerk“ mit Kletter- und Parkourgelände sowie Ninja-Warrior-Areal zwischen Untergeschoss und erstem Obergeschoss sowie auf dem Dach.

Projekt ist einzigartig in Kontinentaleuropa

Digitales Entertainment versprechen die Verantwortlichen der „Racing Car Benz“-Rennsimulatoren sowie die von Funderground (Lasertag und Drohnensimulation); Fans des Zockens und analoger Spiele sollen bei „Gamers.jetzt“ auf ihre Kosten kommen. Apropos Kosten: Die Eintritte werde jeder unabhängig erheben, sagte Remark. „Technisch schwierig“ sei es, den Ticketverkauf zu bündeln.

Partner in Sachen Gastronomie ist der Italiener „Tuscolo“, bisher schon in Bonn und Siegburg vertreten; noch nicht genannt wurde der Betreiber eines Restaurants im dritten Obergeschoss. „Einzigartig in Kontinentaleuropa“ sei das Konzept, kündigte Projektleiter Remark an. In einer Pub-Atmosphäre werde man Dart ebenso spielen können wie Minigolf oder „Bier-Pong“. Klein ist die Fläche, die für Verkauf vorgesehen ist. Auf dem „Marketplace“ werden rund um das Atrium Flächen angeordnet, die man befristet mieten kann. Im „Wohnzimmer“ werde es möglich sein, auch ohne Verzehr „einfach eine gute Zeit“ zu haben, für die Nacht stehen Hotelzimmer in umgebauten Hochseecontainern zur Verfügung.

Troisdorfer Besucher des „Happy Franky“ werden sich unter Umständen wie zuhause fühlen: Um das Haus zu möblieren, kaufen die Macher derzeit gebrauchte Einrichtungsgegenstände an. Ein Klavier hätten sie schon, sagte Marcus Remark, außerdem einen riesigen Schrank im Gelsenkirchener Barock. Für jedes Möbelstück geht eine Spende an die Troisdorfer Tafel. Gelüftet wurde am Dienstag das Geheimnis um die Namensgebung. Frankenstein habe dafür Pate gestanden, sagte Marcus Remark: zusammengesetzt aus alten Teilen, um etwas Neues zu erschaffen.


Historie

1970 eröffnete Hertie an der Kölner Straße ein Warenhaus mit 100 000 Artikeln auf über 10 000 Quadratmetern. Die Probleme des Hertiekonzerns trafen den Standort Troisdorf, der 1984 geschlossen wurde. Massa und Kaufhalle nutzten die Immobilie. Mehrfach wechselten seitdem die Eigentümer, auch Pläne für Umbau und Sanierung gab es – ohne Ergebnis.

2001 zogen Stadtbibliothek und VHS ins zweite Obergeschoss ein; für 2800 Quadratmeter bezahlte die Stadt zuletzt rund 520 000 Euro Jahresmiete. Im Winter 2020 kündigte die Stadt die Mietverträge zum 31. März 2021. Weitere Mieter wie Müller, Adler oder H&M verließen die Immobilie. (dk)

KStA abonnieren