Eiserne HochzeitDer Bruder verkuppelte das Troisdorfer Paar vor 65 Jahren

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Die beiden lernten sich 1954 über seinen Bruder Horst kennen. 

Troisdorf – Der Satz „Sport hält jung“ trifft auf Bernd (89) und Inge (83) Gehlen derart prägnant zu wie es selten der Fall ist bei Menschen ihres Alters. Das Gespräch mit den beiden über ihre eiserne Hochzeit, hinter der 65 Ehejahre stehen, führt zu der Überlegung, dass diese Bezeichnung an Begriffe wie „zusammengeschweißt“ oder „dauerhaft und untrennbar verbunden“ denken lässt.

Aus Sicht der Gehlens ist das besondere Jubiläum zwar ein „schönes und stolzes Erlebnis“, aber für eine „gesunde Ehe nichts Außergewöhnliches“. Sie hätten keine Probleme oder Ehekrisen gehabt, sagen beide. „Und wenn es doch mal Streit gab, war er schnell auch wieder bereinigt“, berichtet Bernd Gehlen. „Von Krankheiten sind wir bisher verschont geblieben“, ergänzt seine Frau. Sie hätten auch mit der Familie – die drei Kinder Dieter (64), Andrea (57) und Sabine (53) und ihr Nachwuchs – „unwahrscheinliches Glück“ gehabt. „Wir haben nette Kinder, nette Schwiegerkinder und drei liebe Enkel“, erzählt sie.

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Laufsport, Wandern und Radfahren haben Inge und Bernd Gehlen jung gehalten. 

Seit 14 Monaten gehört „der neue Star in der Familie“ dazu, Urenkel Matteo. Stolz präsentieren sie ein Handy-Video, auf dem der aufgeweckte Knirps als Schlagzeuger zwischen Töpfen und Schüsseln sitzt.

Über Horst Gehlen, Bruder des „eisernen“ Bräutigams, hatte sich das Jubelpaar 1954 kennengelernt. Die Siegburgerin Inge Lohr und und ihr heutiger Schwager arbeiteten damals in der selben Troisdorfer Firma. Horst Gehlen fragte seine Kollegin, ob er seinem Bruder denn mal Grüße ausrichten solle. Er sollte und wenig später trafen sie sich am Brückberg zum ersten Mal. „Es gab kein großes Tamtam, wir verstanden uns gleich“, erzählt sie. In der Kirche St. Anno in Siegburg gaben sie sich am 31. Mai 1956 das Jawort, einen Tag nach der standesamtlichen Hochzeit.

Bis ins hohe Alter machen sie gemeinsam Sport

Dem Sport sind beide zeitlebens treu geblieben. Dazu zählte neben Wandern, Bergwandern, Walken, Radfahren und Skifahren vor allem das Laufen. Mehr als 40 Jahre gehörten sie zum Lauftreff Troisdorf. Zwei- bis dreimal in der Woche liefen sie durch Wald und Wiesen zwischen Aggerstadion und Wahner Heide.

Zu seinen sportlichen Höhepunkten zählt das Ehepaar den von der TLG organisierten Staffellauf zur englischen Partnerstadt Redcar. Inge Gehlen: „Außer während der Überfahrt sind wir abwechselnd Tag und Nacht gelaufen.“ Bernd Gehlen räumt unumwunden ein, dass seine Frau die ausdauerndere Läuferin der beiden war. Einmal habe er am Leyenweiher die Gruppe seiner Frau getroffen. „Ich wollte mich dranhängen, habe es dann aber doch lieber sein lassen“, erinnert er sich.

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Wie gut Inge Gehlen noch im fortgeschrittenen Alter in Form war, unterstrich sie 1997 beim ersten Köln-Marathon, den sie in beachtlichen 4:17 Stunden zurücklegte. Erst mit 76 Jahren hängte sie die Laufschuhe an den Nagel. Gemütlicher ließen es die Gehlens beim Wandern, vornehmlich im österreichischen Fieberbrunn und Umgebung, angehen.

Ihre Radtouren mit drei befreundeten Pärchen auf den „schönsten deutschen Radwegen“ an Main, Weser und Elbe hatten es dann doch wieder in sich. Die bestanden stets aus acht Tagesetappen, mit Tourenrädern nebst Gepäck.

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