Brief an LandratBürgermeister protestieren gegen Umzug der Troisdorfer Polizeiwache

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Die Polizeiwache in Troisdorf. Vor dem Gebäude stehen Wagen der Polizei.

Die Sanierung des Gebäudes sei unumstritten, doch die Verlegung nach Sankt Augustin inakzeptabel.

Die Bürgermeister von Niederkassel und Troisdorf hoffen beim Thema Umzug der Polizeiwache auf ein Umdenken bei der Kreispolizei.

Nach den Berichten über die zeitweilige Schließung der Polizeiwache Troisdorf haben sich die beiden Bürgermeister von Niederkassel und Troisdorf, Stephan Vehreschild und Alexander Biber, in einem Brief an Landrat Sebastian Schuster gewandt. Das Schreiben liegt der Redaktion vor.

Verlegung der Wache nach Sankt Augustin „nicht akzeptabel“

„Mit großer Sorge haben wir der Presse entnommen, dass die Kreispolizei offenbar tatsächlich beabsichtigt, die Wache in Troisdorf für mindestens ein- oder eineinhalb Jahre zu schließen“, heißt es darin. Unbestritten notwendig sei die Sanierung des Gebäudes. Deshalb hatte die Stadt Troisdorf Lösungen für ein Ausweichquartier angeboten.

„Dass nun dennoch die komplette Troisdorfer Wache nach Sankt Augustin verlegt werden soll, ist für uns nicht akzeptabel“, schreiben Biber und Vehreschild. Troisdorf sei die mit Abstand größte Stadt des Rhein-Sieg-Kreises. In Niederkassel laufe die Diskussion um eine eigene Wache schon lange, Sicherheitsbedürfnis und Sicherheitssituation erforderten kurze Wege und schnelle Einsatzmöglichkeiten.

Sanierung der Wache in Troisdorf soll rund ein Jahr dauern

Wie berichtet, steht in Troisdorf eine Komplettsanierung des Gebäudes aus den 80er Jahren an, sowohl energetisch als auch in Bezug auf die IT-Ausstattung. Daher sei eine Sanierung bei laufendem Betrieb nicht möglich, hatte der Pressesprecher der Kreispolizei, Stefan Birk, mitgeteilt. Die Arbeiten sollen ein Jahr bis anderthalb Jahre dauern. Eigentümer der Immobilie ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB).

„Die nun geplante Verlegung der Wache nach Sankt Augustin trägt dem berechtigten Interesse der insgesamt rund 120.000 Einwohnerinnen und Einwohner von Troisdorf und Niederkassel in keiner Weise Rechnung“, betonen die beiden Bürgermeister in ihrem Schreiben. Gerade nach dem neuerlichen Anstieg von Straftaten hielten sie es für unabdingbar, mindestens eine Wache auf dem Gebiet ihrer Städte präsent zu haben.

Wir appellieren daher dringend an Sie, ein Konzept zu entwickeln, dass das Vertrauen in die Polizei stärkt und nicht schwächt.
Stephan Vehreschild und Alexander Biber

„Wir appellieren daher dringend an Sie“, fordern sie den Landrat auf, „die Menschen in Troisdorf und Niederkassel nicht mit dem Hinweis auf die Streifenwagen zu vertrösten, die durch unsere Städte fahren, sondern ein Konzept zu entwickeln, dass das Vertrauen in die Polizei stärkt und nicht schwächt.“

Für Sicherheit der Städte: Bürgermeister appellieren an Kreispolizei

Die Stadt Troisdorf bietet Hilfe bei der Suche nach geeigneten Immobilien an, die während der Sanierung als Wache dienen können. „In der dringenden Hoffnung, dass die Sicherheit der Städte Troisdorf und Niederkassel nicht kurzfristigen Kostenrechnungen geopfert wird, vertrauen wir auf ein Umdenken bei der Kreispolizei. Troisdorf braucht eine eigene Polizeiwache. Und Niederkassel braucht diese auch“, schließen die Bürgermeister Biber und Vehreschild ihren Brief.

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