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BilderbuchmuseumIn Troisdorf machen sich die Monster in einer neuen Ausstellung breit

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Eine Zeichnung kleiner Monster, die an Bäumen hangeln.

Weltberühmte Klassiker sind die "Wilden Kerle" von Maurice Sendak aus dem Jahr 1969.

Am zweiten Adventssonntag wird mit Monster im Museum die letzte Ausstellung des Jahres eröffnet.

Wussten Sie, dass Sumpfmonster sich vor Yetis fürchten, weil die so reinlich sind? Dass Klo-Monster Yoga machen und sich dabei – schreckhaft, wie sie sind – schon mal im Abfluss verkeilen? Dies und mehr kann man in den kommenden Monaten im Troisdorfer Bilderbuchmuseum Burg Wissem erfahren: „Monster im Museum“ heißt die letzte Ausstellung des Jahres, die dort am Sonntag eröffnet wird. Bis nach den Osterferien wird sie im Herrenhaus der Burg zu sehen sein.

Monster sind ein beliebtes Thema in Bilderbüchern, in Klassikern ebenso wie in Neuerscheinungen: Längst bekannt und vielfach künstlerisch umgesetzt ist die Angst vor dem Monster unter dem Bett, die für die Angst vor der Dunkelheit steht. Neu, so Museumsleiterin Dr. Pauline Liesen, ist indes die Erfindung von Monstertypen, die Entwicklung regelrechter Charaktere.

Drei Frauen hocken hinter einem mit lila Kunstfell bezogenen Sessel.

Gruppenbild mit Sesselmonster (von links): Lena Sofuoglu, Jennifer Walter-Hammel und Nina Gründel.

Moderne Gruselwesen verkörpern die unterschiedlichsten Lebenslagen, die von Kindern als beängstigend empfunden werden. Und helfen zugleich, sie zu bewältigen. Denn am Ende gelingt es doch meist, die Ängste zu besiegen, wenn das zunächst schaurige Wesen sich nicht gleich als gar nicht so schlimm erweist. „Die Kinder sollen keine Angst bekommen“, stellt die Museumsleiterin klar, auch wenn ein bisschen wohliger Grusel sich durchaus einstellen darf.

Mehr als 100 Illustrationen zeigen die große Vielfalt, mit der Illustratorinnen und Illustratoren das Thema umgesetzt haben: Zu sehen ist der allererste Vorentwurf für die Olchis, den der Zeichner Erhard Dietl 1989 mit Bleistift zu Papier brachte. Aus dem eigenen Bestand wählte das Museumsteam zum Beispiel Arbeiten von Jacky Gleich und solche der unlängst gestorbenen Jutta Bauer. Zu den Klassikern des Genres gehört Maurice Sendaks „Wo die wilden Kerle wohnen“ von 1969, in der Schau immerhin mit signierten Drucken vertreten.

Eine Bleistiftzeichnung mit Anmerkungen zu der gezeigten Fantasiefigur.

Auch der erste Vorentwurf zu den Olchis von Erhard Dietl hängt in der Ausstellung.

„Wertvolles, Gutes, Bekanntes, aber auch Neues“, so Liesen, hängt an den Wänden im Erdgeschoss der Burg Wissem. Es wäre aber keine der bekannten und erfolgreichen Mitmachausstellungen des Museums, wenn nicht viel Aktion und Kreativangebote vor allem auf die kleinen Besucher warteten. Einmal mehr hat das Kreativteam um die Museumspädagogin Jennifer Walter-Hammel ganze Arbeit geleistet.

Mit Lena Sofuoglu und Nina Gründel hat Walter-Hammel eine Vielzahl von Monstern erfunden und mit eigener ausgeprägter Persönlichkeit versehen: Im Kaminzimmer hat sich das super-gemütliche Sessel-Monster eingenistet, das biestige Badewannen-Monster bewohnt einen anderen Raum. Ihnen wie auch den schon erwähnten Klo-Monstern oder „saumäßigen Sumpfmonstern“ im Hauptraum ist leicht beizukommen. Wie’s geht, erfährt man beim Besuch der Schau auch.