Troisdorfer Hobby-Künstlerin arbeitet mit kräftigen Acryl-Farben und Blattgold.
AustellungStatt Leerstand gibt es in Troisdorfs Fußgängerzone Bilder von Christiane Gerdesmeyer

In Troisdorf in der Alten Poststraße 8 stellte Christiane Gerdesmeyer rund 30 Kunstwerke bis Ende des Jahres aus. Eigentlich ist sie Lehrerin für Naturwissenschaften, doch in den vergangenen Jahren hat sie ihr Hobby intensiviert.
Copyright: Quentin Bröhl
Kunst statt Leerstand: Das gilt seit kurzem in der Troisdorfer Fußgängerzone. Angefragt hatte Christiane Gerdesmeyer bei einigen leerstehenden Ladenlokalen in der Innenstadt. In der Alten Poststraße 8 passte nun alles zusammen.
Noch bis Ende Dezember stellt die Hobbykünstlerin ihre Bilder aus. Für eine Besichtigung kann man mit der 56-Jährigen per E-Mail einen Termin ausmachen. Samstags sei sie aber spätestens ab 11 Uhr für einige Stunden in ihrer Ausstellung anzutreffen, verrät die Mutter dreier Adoptivkinder.
Christiane Gerdesmeyer unterrichtet an der Troisdorfer Realschule Heimbachstraße
„Die Malerei war schon immer eine große Leidenschaft“, verrät Christiane Gerdesmeyer. Ihre andere große Leidenschaft sei die Naturwissenschaft, und die habe sie zum Beruf gemacht. Sie arbeitet als Lehrerin an der Troisdorfer Realschule Heimbachstraße und unterrichtet Mathematik, Biologie und Chemie. Der Beruf habe sie schon vor mehr als 20 Jahren ins Rheinland gelockt, verrät die gebürtige Potsdamerin.

Die Gesichter-Reihe der Künstlerin mit dem Bild „Der Schrei“ (rechts), das demnächst auch in Bonn in der Stage-Galerie ausgestellt wird.
Copyright: Quentin Bröhl
„Die Malerei ist mein Hobby und der Ausgleich zum Beruf“, sagt sie. Sport mache sie auch viel, aber die Gestaltung und Produktion ihrer Bilder brauche sie für den Kopf, ergänzt Christiane Gerdesmeyer.
Schon als Kind habe sie gern gemalt und habe sich diese Leidenschaft erhalten. Sie bezeichnet sich als Autodidaktin ohne besondere malerische Ausbildung. „Ich habe das nicht in einer besonderen Form gelernt. Ich schaue mir vieles an und habe dann meinen eigenen Stil entwickelt“, sagt sie.
Die Ausstellung in der Troisdorfer Innenstadt ist die erste eigene der Künstlerin
Alle rund 30 Bilder sind direkt bei der ersten Betrachtung einer gewissen Stilrichtung zuzuordnen. Christiane Gerdesmeyer liebt Farben. Sie arbeitet mit Acryl-Farben und Blattgold, das in jedem ihrer Bilder eine gewisse Basis bildet. „Das sind so dünne Folien, die ich vor dem Malen auf das Bild klebe“, erklärt sie. Besonders interessant sei, dass sich je nach Tageslicht der Schimmer des Blattgoldes verändere. „Das fasziniert mich besonders.“

In allen Bildern ist Blattgold verarbeitet.
Copyright: Quentin Bröhl
„Ich habe in den meisten Bildern etwas aus meinem Leben verarbeitet“, schildert sie. „Ich male einfach drauflos, und im Nachhinein denke ich, dann war das wohl gerade in deinen Gedanken.“ Sie sei keine langsame Malerin, aber es könne auch einige Stunden dauern, bis so ein Bild fertig sei.
Die Bilder stellen verschiedene Reihen dar. Eine Zeit lang habe sie sich mit Tieren und der Erde beschäftigt und die „Save the Earth“-Reihe entwickelt. Dann wiederum seien es Gesichter gewesen, in denen sie zum Beispiel das eigene Älterwerden verarbeitet habe. Derzeit ist ihr Themenschwerpunkt „Bewegung“. Zuletzt habe sie zum Beispiel ein Bild mit Pferden gemalt. Jedem Bild hat die Künstlerin einen Namen gegeben.
Die Größe der Bilder reicht von kleineren Exemplaren mit 40 mal 40 Zentimetern bis zu 180 mal 100 Zentimetern Größe. Nachdem die Kinder größer geworden seien, habe sie das Hobby in den vergangenen Jahren noch einmal intensiviert.

In einer Reihe von Bildern hat sich die Künstlerin mit Tieren beschäftigt.
Copyright: Quentin Bröhl
Die Ausstellung in der Troisdorfer Innenstadt ist ihre erste eigene. Sie hat zuletzt schon zweimal in Bonn in der Stage-Galerie mit mehreren Künstlern zusammen ausgestellt. „Das wird da angeboten für No-Name-Künstler, die dann jeder nur ein Bild ausstellen dürfen“, erklärt Gerdesmeyer.
Das Bild „der Schrei“ gehe im Dezember wieder nach Bonn in solch eine Ausstellung, fügt sie an. Erstmals werde dann diesmal dort ein Publikumsliebling gesucht. Die Bilder dieses Künstlers würden im Nachgang alle noch einmal ausgestellt. „Das wäre natürlich ein ganz besonderer Schwung.“,
Außerdem hat sie zuletzt ihre Bilder bei einer Freundin in Oberlar in einem Yoga-Studio ausgestellt. Da hätten die Fotos besonders gut gewirkt.
Die Bilder kosten zwischen 50 und 400 Euro. Alle Exemplare sind mit ihrem Künstlernamen „Enait“ signiert. „Das ist der Rest meines Vornamens Christiane von hinten gelesen“, verrät die Künstlerin.

