Zwischen Gemeindehaus und Johanneskirche sind 520 Quadratmeter Fläche zu gestalten. Zunächst befristet entsteht dort ein Gemeinschaftsgarten.
Vorher Garten auf ZeitStadt Troisdorf plant Quartiersplatz bis 2029

An der Kreuzung von Kronprinzen- und Viktoriastraße soll ein Quartiersplatz entstehen. In den kommenden zwei Jahren wird die Fläche aber als Gemeinschaftsgarten genutzt.
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Zwischen Kirche und Gemeindezentrum soll in Zukunft ein „Quartiersplatz“ entstehen, die etwa 520 Quadratmeter große Fläche an der Kreuzung von Viktoria- und Kronprinzenstraße ist im Bebauungsplan entsprechend ausgewiesen. Dabei beschäftigt die Gestaltung des Platzes nicht zum ersten Mal die Politik und Verwaltung in Troisdorf. Nun gab der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz grünes Licht für die Entwicklung des Geländes.
Auf dem Platz in Troisdorf tummelten sich vor allem die Hunde
Die Anlage war bis 2023 mehrfach Schauplatz des Straßentheater-Festivals Via Teatro, hatte in den vergangenen Jahren eher für negative Schlagzeilen gesorgt: Die Brunnenanlage musste stillgelegt werden; die abgestorbenen Zierkirschen wurden gefällt. Schon vor zehn Jahren ließ die Stadt die Sitzbänke demontieren, nachdem die Grünanlage zum Treffpunkt für Menschen geworden war, die dort nicht nur Alkohol tranken. Zuletzt, so die Verwaltung, war sie eigentlich nur noch als Auslauf für Hunde genutzt worden.
„Aufenthaltsqualität und Nutzungsvielfalt“ der zentralen Fläche zwischen Bahnhof und Innenstadt soll die Planung steigern, für die in den Jahren 2025 bis 2029 insgesamt 900.000 Euro veranschlagt werden. Vor der endgültigen Umgestaltung ab 2028 plant die Stadt nun, den Platz als zeitweiligen Gemeinschaftsgarten zu nutzen. Man greife den in der Vergangenheit immer wieder vorgebrachten Wunsch nach urbanen Gartenprojekten oder „Essbaren Gärten“ auf, so die Verwaltung.
Ehrenamtliche kümmern sich um den Gemeinschaftsgarten
Vorgesehen ist, ein- und mehrjährige Stauden, Sommerblumen und Nutzpflanzen zu setzen. So könne das Areal ein schöner Anblick werden, aber auch ein Beitrag zur innerstädtischen Fauna und ein positiver Beitrag zum Stadtklima. Betreut wird dieser Garten auf Zeit – mit dem Platzumbau endet die Gartennutzung – von Ehrenamtlichen aus der Kirchengemeinde und der Stadtgesellschaft.

Der Platz vor dem evangelischen Gemeindezentrum zwischen Kronprinzenstraße und Viktoriastraße in der Troisdorfer Innenstadt soll für mindestens zwei Jahre als Gemeinschaftsgarten genutzt werden.
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Zeitlich begrenzt sei das Vorhaben, betonte der Technische Beigeordnete Walter Schaaf in der Sitzung. Für die städtebauliche Aufwertung, die in den kommenden zwei Jahren geplant werden soll, hofft die Stadt auf Fördermittel. Der tatsächliche Umbau werde in den Jahren 2028 und 2029 stattfinden.
Es ist nicht gedacht, alles zu versiegeln
Aus dem Ausschuss kam aber auch die Frage, ob denn nicht das Projekt Gemeinschaftsgarten auch dauerhaft etabliert werden könnte. Dafür, so Schaaf, müssten die Möglichkeiten des Bebauungsplans geprüft und unter Umständen angepasst werden. „Offen“ sei der Planungsprozess; „es ist nicht gedacht, alles zu versiegeln“, trat er Befürchtungen entgegen. Grünelemente, die sich im Gemeinschaftsgarten bewährten, könnten auch in die endgültige Gestaltung integriert werden.
Länger noch als für den Quartiersplatz ist der Zeithorizont für die nötige Sanierung des Stadtteilparks Friedrich-Wilhelms-Hütte. Der 1990 geschaffene Park, laut Verwaltung einer größten innerstädtischen Freizeit- und Erholungsanlagen der Stadt, unterliege einem „sehr hohen Nutzungsdruck“, teilte die Verwaltung mit. Das habe „seine Spuren deutlich hinterlassen.“
In Friedrich-Wilhelms-Hütte sollen Nachbarn mitreden können
„Ihrer Zeit durchaus voraus“, sei damals die Anlage gestaltet worden. Eine großflächige Umgestaltung wird daher nicht empfohlen, stattdessen eine stufenweise Sanierung. An der Entwicklung von Plänen dafür sollen die Nutzerinnen und Nutzer des Parks beteiligt werden, Ergebnisse aus diesem Prozess in der zweiten Jahreshälfte 2026 vorgestellt werden. Die einzelnen Umbauvorhaben sind für die Jahre 2028 bis 2030 vorgesehen.
Auch für dieses Projekt hofft man im Rathaus auf Zuschüsse. Das Vorhaben so weit zu strecken habe den Vorteil, dass der Park dennoch nutzbar bleibe und die Kosten über mehrere Haushaltsjahre verteilt würden. Gleichwohl sicherten die Vertreter der Verwaltung im Ausschuss zu, sich um eine frühere Verwirklichung zu bemühen.