Scharfe Kritik von Lauterbach wegen Leverkusener Rheinbrücke

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Leverkusen – Der SPD-Politiker Karl Lauterbach hat die drohende Verzögerung beim Bau der Leverkusener Rheinbrücke kritisiert. „Mein Eindruck ist der, dass für Leverkusen immer gilt: Die billigste und für die Bürger oft auch ungesündeste Lösung ist die, die gewählt wird”, sagte der Bundestagsabgeordnete für Leverkusen am Montag der Deutschen Presse-Agentur. In Städten wie Hamburg oder München könne er sich das kaum vorstellen. Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) planten ungeachtet der Bürgerproteste in Leverkusen einfach weiter.

Am Wochenende hatte ein Sprecher des Landesbetriebs Straßen.NRW bestätigt, dass Mängel an importierten Stahlteilen aus China für erhebliche Verzögerungen beim Neubau der Brücke führen könnten. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger” berichtet.

Lauterbach sagte, es wundere ihn, dass man sich bei einem so wichtigen Projekt wie der Leverkusener Brücke auf Stahl aus China verlasse. „Wir haben ja in Deutschland notleidende Stahlbauunternehmen, die für ihre gute Qualität bekannt sind”, sagte Lauterbach. „Ich halte es für bedenklich, dass man so eine Brücke mit dem billigsten Stahl produziert, der auf dem Markt ist.”

Er selbst sei sowieso für eine Tunnellösung gewesen. Nun plädiere er dafür, dass zumindest statt der zweiten geplanten Brücke - der für den Fernverkehr - ein Tunnel gebaut werde. Die Feinstaub- und Lärmbelastung der Leverkusener Bürger wäre dann deutlich geringer. „Das ist immer abgelehnt worden mit dem Argument, das würde länger dauern und wäre teurer. Jetzt sind beide Argumente weg”, sagte Lauterbach. (dpa/lnw)

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