Wölfin Gloria unter VerdachtBereits drittes Pony gerissen im Wolfsgebiet

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Wölfin am Niederrhein

Einer Jägerin gelang das womöglich erste scharfe Foto der Wölfin am Niederrhein.

Köln/Schermbeck – Im Wolfsgebiet Schermbeck ist es vermutlich zu einem erneuten Wolfsübergriff auf ein Pony gekommen, wie das NRW-Umweltministerium mitteilt. Den Angaben zufolge war dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) ein totes Pony auf dem Gebiet der Gemeinde Hünxe gemeldet worden. Nach einer ersten Bewertung der Lanuv-Fachkräfte lag der Schluss nahe, dass das Pony durch einen Kehlbiss getötet wurde. Es wurden weitere Untersuchungen angeordnet – das Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen analysiert eine DNA-Probe, zudem wurde das Tier zur veterinärpathologischen Untersuchung nach Krefeld gebracht.

Ministerin alarmiert

Ministerin Ursula Heinen-Esser zeigte sich alarmiert: „Es bereitet mir Sorge, dass nach Schafen, die auf den Weiden geschützt werden müssen, jetzt offenbar auch einzelne Pferde angegriffen werden. Wenn sich der Verdacht bestätigt, dass das Pony von einem oder mehreren Wölfen gerissen wurde, wäre es bereits der dritte Wolfsriss eines Ponys.“

Neue Regeln für Pferdehalter Bisher werden vor allem Schäfereibetriebe mit Landesmitteln dabei unterstützt, ihre Herden gegen Wolfsangriffe mit geeigneten Zäunen und Herdenschutzhunden zu schützen. Die Ministerin kündigte nun an, die Förderrichtlinie und die damit verbundenen Leistungen auch auf Pferdehalter auszuweiten.

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Mehrere Schäfer aus dem Raum Schermbeck weisen schon länger darauf hin, dass die Wölfin GW954f – genannt Gloria – durch die handelsüblichen Maßnahmen kaum mehr von den Herden fernzuhalten sei. Sie fordern einen Abschuss, auch weil „Gloria“ ihre erlernten Jagd-Fertigkeiten an ihren Nachwuchs weitergeben könne. Aktuell sind zwei erwachsene Tiere und eine bisher unbekannte Zahl an Welpen nachgewiesen.

Wolf

Symbolfoto

Je nach Ergebnis der weiteren Untersuchungen müsse man die Lage neu bewerten, erklärte nun Ministerin Ursula Heinen-Esser. „Die Frage einer Entnahme ist erneut zu stellen, wenn die Wölfin GW954f an dem Vorfall beteiligt war und die Gefahr besteht, dass verstärkt Pferde Opfer von Übergriffen werden“, sagte sie.

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