„Alarmstufe Brot“Bäckereiverband kritisiert Habeck nach „Maischberger“-Auftritt

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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat mit seinen Äußerungen in der ARD-Talkshow Maischberger viele Bäcker verärgert.

Berlin – Nachdem sich Robert Habeck zu möglichen Produktionseinstellungen bei Bäckereien geäußert hat, reagiert nun die Branche: Das Statement des Wirtschaftsministers sei „völlig fehl am Platz“, sagt Daniel Schneider vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks - und spricht von einer „Alarmstufe Brot“.

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks hat irritiert auf die Aussagen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu möglichen Produktionseinstellungen in der Branche reagiert und auf die dramatische Lage in den Bäckereien aufmerksam gemacht. „Habeck verkennt den Ernst der Lage: Wir haben sozusagen ‚Alarmstufe Brot‘ und dem Bäckerhandwerk steht das Wasser bis zum Hals“, sagte Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Man darf vor allem nicht vergessen: Mit jeder geschlossenen Bäckerei geht auch ein Stück Brotkultur und ein Grundversorger verloren. Gerade im ländlichen Raum.“

Die Kunden geschlossener Bäckereien weichen auf Discounter aus

Habeck hatte zuvor in der ARD-Talkshow „Maischberger“ davon geredet, dass beispielsweise Bäcker zeitweilig aufhören könnten, zu produzieren, was aber nicht unbedingt in einer Insolvenz enden müsse. Das stößt beim Branchenverband auf heftige Kritik.

„Das Statement war leider völlig fehl am Platz“, so Schneider. „Minister Habeck hat damit viele Mittelständler und insbesondere das Bäckerhandwerk aufgebracht“. Eine Bäckerei könne nicht einfach für drei Monate zumachen und danach weiterlaufen, so Schneider.

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Anders als beispielsweise in der Automobilindustrie, wo Kunden auf ihr Fahrzeug warten könnten, werde „Brotessen nicht nachgeholt“, sagte er. „Der Kunde geht dann einfach zum Discounter und kauft Industriebrot.“ Zudem würden alle Dauerkosten wie Miete oder Personal weiterlaufen, ohne dass es hierfür nach über zwei Jahren Corona-Pandemie einen „ausreichend finanziellen Puffer“ gebe. (rnd)

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