DigitalisierungDeutsche Post setzt verstärkt auf Roboter

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Frankfurt – Die Deutsche Post hat ein Milliardenpaket geschnürt, um in Sachen Digitalisierung voranzukommen. Bis 2025 sollen rund zwei Milliarden Euro ausgegeben werden, um die "digitale Transformation" zu beschleunigen, wie der Konzern am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Eine Vergleichszahl liegt nicht vor - nach Angaben des Unternehmens werden die Ausgaben in neue Technik und bessere Datenauswertung aber deutlich erhöht. Durch automatisierte Abläufe soll die Arbeit effizienter werden, Routen werden verbessert. "Technologie wird unsere Effizienz verbessern", sagte Konzernchef Frank Appel. Er kündigte auch an, dass die Post verstärkt auf Roboter setzen wolle - eine Überraschung, nachdem entsprechende Pilotversuche zuletzt abgebrochen wurden. Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Post den Postbot auf die Straße geschickt, ein vierrädriges Vehikel, das automatisch die Zusteller begleitet. Trotz eines positiven Fazits wurde der Versuch im Februar aber abgebrochen - offenbar, weil die Kosten zu hoch waren.

Gewinn soll steigen

Von ihrer neuen Strategie erhofft sich die Post deutlich mehr Gewinn. Das Betriebsergebnis (Ebit) soll dem Strategiepapier zufolge bis 2022 auf mindestens 5,3 Milliarden Euro steigen. Für 2020 hatte das Unternehmen in seiner bisher gültigen Strategie 5 Milliarden Euro angestrebt, 4,3 Milliarden sollen es in diesem Jahr sein nach 3,2 Milliarden im vergangenen Jahr. Unklar ist allerdings, ob die Deutsche Post DHL das 5-Milliarden-Ziel für das Geschäftsjahr 2020 überhaupt einhält. Analysten haben daran Zweifel, der Vorstand geht aber weiter davon aus. Firmenchef Appel versprühte am Dienstagmorgen vor Finanzanalysten demonstrative Zuversicht: "Wir sind in einer besseren Verfassung als jemals zuvor." Die Deutsche Post DHL hat weltweit rund 550 000 Mitarbeiter, davon sind 222 000 in Deutschland tätig. Die Zustell- und Logistikbranche ist im Umbruch: Das Briefgeschäft schrumpft, weil im Internetzeitalter immer weniger Menschen zum Stift greifen und Briefmarken brauchen. Die Paketbranche hingegen boomt wegen des Online-Handels, viele Menschen kaufen im Internet ein statt in der Innenstadt. Das ist ein Wachstumstreiber für die Paketzusteller.

Heftiger Konkurrenzkampf

Der Konkurrenzkampf ist aber hart, Wettbewerber wie Hermes und DPD mischen kräftig mit. Kopfschmerzen bereitet den Firmen der Arbeitsmarkt - die Branche sucht händeringend nach Fahrern. Zudem nimmt der Großkunde Amazon inzwischen die Zustellung auch in die eigene Hand, teilweise mit eigenen Fahrern. Sehr profitabel ist für die Deutsche Post zudem das sogenannte Expressgeschäft, das vor allem Firmenkunden für den schnellen Versand von zeitkritischen Dokumenten nutzen. (RND)

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