Gastbeitrag zu Sexismus im SportWarum muss es Regeln geben, was ich anziehe?

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Beachhandballerinnen

Beachhandballerinnen mitten im Spiel (Symbolbild)

  • Kira Walkenhorst (30) errang 2016 in Rio de Janeiro mit Laura Ludwig Gold im Beachvolleyball. Ein Gastbeitrag

Sexismus im Sport – ein Thema, das uns Athletinnen beim Beachvolleyball schon lange begleitet. Früher gab es Vorschriften, wie breit der Rand der Bikinihose zu sein hat. Davon sind wir zum Glück lange weg, aber es ist viel Luft nach oben. Vor ein paar Jahren wurde ich von einem Offiziellen gebeten, meine lange Hose, in der ich wegen Muskelbeschwerden spielen wollte, auszuziehen. Es sei ein TV-Spiel. Ich war total baff und noch nicht reif genug, um dagegenzuhalten.

Als ich jetzt von der Strafe für die norwegischen Beachhandballerinen bei der EM gehört habe, weil sie Shorts statt Bikinihosen getragen haben, wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.

Warum muss es Regeln geben, was ich anziehe?

Dies ist albern, respektlos und nicht zeitgemäß. Es ist schade, dass Sportarten wie unsere darauf reduziert werden, was Athletinnen für Kleidung tragen. Natürlich ist diese in den Regeln festgehalten. Die Frage ist aber: Warum muss es überhaupt Regeln geben, was ich anziehe? Ich verstehe, dass es wichtig ist, mit Mitspielerinnen oder Mitspielern gleich gekleidet zu sein. Ansonsten sollte es aber keine Rolle spielen, was ich trage.

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Es geht darum, seine Leistung zu bringen. Wenn ich das aufgrund körperlicher Befindlichkeiten in einem langen Outfit besser kann als in der Bikinihose, dann sollte es kein Problem sein.

Als Spielerin habe ich mir nie Gedanken gemacht, ob Zuschauer wegen unserer knappen Bekleidung da waren. Das blendet man aus. Darüber müssen sich die Sportlerinnen in Tokio wegen fehlender Zuschauer nicht den Kopf zerbrechen. Es wäre gut, wenn dies die Verbände in Zukunft mehr tun würden.

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