„Keine Ausreden mehr“Lehrerverbände und Schüler stellen Forderungen an die Politik

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leerer Klasseraum Corona

Auch ältere Schüler sollen sich in NRW in den Schul-Räumlichkeiten zum Distanzlernen aufhalten können.

Lehrerverbände und die Bundesschülerkonferenz fordern die Politik auf, in den Osterferien ihre Hausaufgaben in Sachen Teststrategie und Impfen zu machen. „Das Minimum muss sein, dass jeder Schüler zwei Mal die Woche getestet wird. Das muss die Politik jetzt in den Osterferien vorbereiten“, sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). „Noch besser wären tägliche Tests“, fügte er hinzu. „Bei den Test herrscht absolutes Chaos“, sagte der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, dem RND.

„An einem Teil der Schulen funktioniert es reibungslos, an anderen passiert praktisch gar nichts.“ Schramm ergänzte: „Die Politik ist in der Verantwortung, dass verlässlich regelmäßig in den Schulen getestet wird – überall. Da darf es keine Ausreden mehr geben.“ Die Osterferien seien als Vorbereitungszeit mehr als genug. Meidinger betonte zudem: „Auch beim Impfen müssen wir jetzt Vollgas geben: In den Ferien muss es unvermindert weitergehen mit Impfangeboten und Impfungen für Lehrkräfte. Deutschland kann sich hier keinen weiteren Verzug leisten.“

Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sagte dem RND: „In den Osterferien muss mit Hochdruck dafür gesorgt werden, dass alle Lehrkräfte entsprechend ihrer Priorisierung ein Impfangebot erhalten, das sie dann auch so schnell wie möglich einlösen können.“ Das Angebot von zwei Corona-Schnelltests pro Woche für jeden Schüler müsse nach den Osterferien gewährleistet sein. Auch die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, forderte verbindliche Aussagen der Politik zu Tests für Schüler und Impfangeboten für Lehrkräfte. „Die Osterferien müssen durchgehend zum Impfen und für Impfangebote der Lehrkräfte genutzt werden“, sagte sie RND. Lin-Klitzing verwies auf die gestiegene Gefahr an den Schulen durch die Virus-Mutation. „Kinder und Jugendliche sind durch die Virus-Mutation verstärkt von Corona betroffen – sowohl in der gesamten Gesellschaft als auch in den Schulen.“ Unterschiedliche Auffassungen gibt es zur Art, wie die Tests am besten durchgeführt werden sollten.

Tests als organisatorische Herausforderung

„Nach Aussage der Experten ist deren Aussagekraft am höchsten, wenn sie verpflichtend in der Schule durchgeführt werden. Das ist allerdings eine große organisatorische Herausforderung“, sagte Meidinger. Lin-Klitzing schlägt Selbsttests vor, die Schüler zu Hause durchführen. „Die Ergebnisse der Selbsttests sollten per App an die Schulen übermittelt werden.“ VBE-Chef Beckmann forderte, Testungen an der Schule sollten durch externes Personal vorgenommen werden. „Wir hoffen, dass trotz Corona-Pandemie nach den Osterferien möglichst viel Unterricht in der Schule möglich ist“, sagte der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm.

Eine Voraussetzung sei aber auch, dass der Transport zur Schule besser organisiert werde. „Gerade in Zeiten der Mutation des Virus ist es nicht hinzunehmen, dass Schüler in Bussen und Bahnen dicht gedrängt zur Schule fahren müssen“, sagte er. „Um den Schülertransport zu entzerren, braucht es auch den Willen zu mehr Flexibilität. Die Klassen müssen zeitversetzt beginnen.“

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