KommentarCSU-Parteitag bringt Rückenwind für Markus Söder

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Markus Söder, CSU-Parteivorsitzender, steht nach seiner Rede auf dem Parteitag der CSU auf der Bühne.

Markus Söder, CSU-Parteivorsitzender, steht nach seiner Rede auf dem Parteitag der CSU auf der Bühne.

Zwei Wochen vor der Landtagswahl hat sich Markus Söder im Amt des CSU-Chefs bestätigen lassen – mit einem starken Ergebnis von 96,6 Prozent. Jetzt muss der Parteichef am Wahltag liefern, kommentiert Alisha Mendgen.

Der CSU-Parteitag hat Markus Söder mit dem sehr guten Ergebnis von 96,6 Prozent in der aktuell schwierigen Lage einen Schub für den Wahlkampf-Endspurt gegeben. Es ist die bislang höchste Prozentzahl, die Söder bei Vorstandswahlen bekommen hat. Damit haben die rund 700 Delegierten verdeutlicht, dass sie Söders Umgang mit dem Antisemitismusskandal des Freie-Wähler-Chefs und stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger unterstützen.

Eine geringe Zustimmung der CSU-Delegierten wäre allerdings auch überraschend gewesen. Zwei Wochen vor der Landtagswahl ist maximale Disziplin nötig, das wissen alle. Ein schlechtes Ergebnis wäre nicht nur für Söder, sondern für die ganze CSU gefährlich geworden.

Denn aktuell schwächeln die Christsozialen in den Umfragen der Meinungsforschungsinstitute. Die CSU steht zwar stabil auf Platz eins, hat aber Prozentpunkte eingebüßt. Landet die CSU am 8. Oktober gar unter dem Ergebnis der Landtagswahl 2018 von 37,2 Prozent, wird der Parteichef ein Problem haben.

Das inoffizielle Ziel der CSU ist, dass am Wahlabend eine Vier vorne steht. Söder hat mit der Aiwanger-Causa wenige Wochen vor der Wahl eine Ausrede, aber am Ende zählt der bestmögliche Ausgang für die Christsozialen. Und den muss ein Ministerpräsident und Parteichef eben liefern.

Alisha Mendgen

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Geht sein Stellvertreter Aiwanger deutlich gestärkt aus der Wahl hervor, wird der FW-Politiker ein viertes Ministerium einfordern. Sollte er sich durchsetzen, wäre dies für die Christsozialen ein heftiger Dämpfer. Und es würde die Freien Wähler als eine Partei für das bürgerliche Lager in Bayern in Konkurrenz zur CSU weiter etablieren. Darauf haben die Christsozialen bisher keine Antwort gefunden.

Unter dem Strich bedeutet der Parteitag für Söder Rückenwind, an den große Erwartungen geknüpft sind. (RND)

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