Kommentar zu GaleriaDie letzte Chance für die Kaufhauskette

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Berlin – Da dürfte Kalkül dahinter stecken. Immer wenn der Staat Hilfs- und Rettungsprogramme für Unternehmen auf den Weg bringt, meldet sich prompt das Management des Kaufhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof (GKK). Die Argumentation des Managements geht immer in die gleiche Richtung.

Es sei zunächst günstig gelaufen, aber nun gebe es neue Probleme, und zwar aufgrund externer Schocks. Jetzt heißt es, dass es mit Beginn des Ukrainekrieges schwierig geworden sei. Außerdem müssten in den nächsten zwei Jahren zusätzlich 150 Millionen Euro allein zum Bezahlen der Energierechnungen aufgewendet werden. Ob das reicht, um ein neues Hilfspaket aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zu bekommen, dürfte fraglich sein.

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Zumal schon das Hilfspaket von Anfang 2022 unter Politikern der Ampelkoalition höchst umstritten war. Die wichtigste Bedingung für WSF-Hilfen ist eine „Fortführungsperspektive“. Und der Staat muss mit hoher Wahrscheinlichkeit von ausgehen können, dass er sein Geld zurückbekommt. Schon allein das erneute Hilfsgesuch nach nur neun Monaten muss massive Zweifel an der Überlebensfähigkeit von GKK wecken. Die Skepsis ist auch unter Experten groß. Sie sehen massive strukturelle Probleme in den 131 Kaufhäusern.

Für Galeria und Tausende Beschäftige geht es ums Ganze. Das Management muss endlich ein glaubwürdiges Sanierungskonzept vorlegen. Und René Benko, Eigentümer der Kaufhauskette, muss einen bedeutenden Anteil des notwendigen frischen Geldes selbst aufbringen. Wenn all dies gewährleistet ist, kann eventuell auch über Hilfe vom Staat verhandelt werden.

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