KommentarKriegstreiberei als Geschäftsmodell – Putins Plan ist aufgegangen

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Putin neu 140222

Wladimir Putin 

Mutmaßlich reibt sich Wladimir Putin gerade die Hände. Er hätte allen Grund dazu. Der Kreml-Herrscher musste „nur“ 100.000 Soldaten an die russisch-ukrainischen Grenze schicken, um seine Einflusssphäre in Osteuropa zu wahren, sämtlichen Gedankenspielen für eine Erweiterung der Nato die Grundlage zu entziehen und der Welt zu demonstrieren, dass sich Russland keineswegs mit dem Status einer Regionalmacht zufrieden gibt. Und ganz nebenbei hat Putin auch noch ein gutes Geschäft gemacht.

Seit Beginn der Krise sind die Preise für russisches Öl und Gas massiv gestiegen. Rohöl hat sich seit Dezember um mehr als ein Drittel verteuert. Beim Erdgas gab es ähnliche Ausschläge, auch wenn sich der Markt zuletzt ein wenig entspannt hat. Putin hat Europa an den Rande eines Krieges geführt, und die bittere Wahrheit ist, er hat eine Menge Geld damit verdient. Schon in normalen Jahren überweisen westliche Staaten - auch die USA - Milliardenbeträge an Russland, um ihren immense Durst nach sibirischem Öl und Gas zu stillen. In diesem Jahr dürften es einige Milliarden mehr sein.

Der Westen darf sich nicht von russischer Energie abhängig machen

Kurz- und mittelfristig hat Putin vieles richtig gemacht. Auf Lange Sicht dürfte seine Rechnung jedoch kaum aufgehen.

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Wenn es noch einen Beweises bedurft hätte, dass der Westen Schluss machen muss mit seiner Abhängigkeit von fossiler (russischer) Energie, wurde dieser nun erbracht. Preissignale haben in der Wirtschaft den gleichen Effekt wie Erpressungsversuche in der Politik: Man begibt sich auf die Suche nach Alternativen. Für Russland ist das auf Dauer keine gute Nachricht. Dem 69-jährigen Putin wird egal sein.

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