Kommentar zum US-RepräsentantenhausDer Triumph der Mini-Trumps

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Der Sitzungssaal des Repräsentantenhauses im Kapitol.

Der Sitzungssaal des Repräsentantenhauses im Kapitol.

Die extremen Rechten bei den US-Republikanern haben keine Programme oder gar Prinzipien. In 14 langen Wahlgängen haben sie überdeutlich gemacht, dass sie selbst von ihrem Meister nicht mehr zu steuern sind: Der Ex-Präsident hat ein Heer von autonomen Mini-Trumps erzeugt.

Die Pose ist ihr Markenzeichen, kalter Zynismus ihr Wesenszug. Sie wettern über das „kaputte Washington“ und tuen selbst alles, um das demokratische System lahmzulegen. Sie beklagen Korruptheit und Intransparenz der politischen Entscheidungen - und versteigern ihre Stimme in windigen Hinterzimmerdeals. Sie attackieren das Establishment, doch interessieren sich nur für ihr Ego.

Die extremen Rechten bei den US-Republikanern haben keine Programme oder gar Prinzipien. Ihre einzigen Ziele sind der spalterische Kulturkampf, die Sabotage der Biden-Regierung und die Inszenierung des eigenen Ichs. Sie haben von Donald Trump gelernt. Doch in 14 langen Wahlgängen haben sie überdeutlich gemacht, dass sie selbst von ihrem Meister nicht mehr zu steuern sind: Der Ex-Präsident hat ein Heer von autonomen Mini-Trumps erzeugt.

Karl Doemens

Karl Doemens

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Dieser Truppe von Polit-Desperados hat sich der Ehrgeizling Kevin McCarthy nun ausgeliefert. Und so wie die Ultrarechten den Speaker erpresst haben, werden sie versuchen, das ganze Abgeordnetenhaus für ihre destruktive Mission zu instrumentalisieren. McCarthy hat ihnen dazu mit aberwitzigen Zusagen bereitwillig die Instrumente gegeben. So sehr Präsident Joe Biden nun demonstrativ die Hand zur Zusammenarbeit ausstreckt: In den kommenden beiden Jahren stehen die Zeichen in Washington auf knallharte Konfrontation.

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