Terrorexperte warnt vor Taliban-Rache„Prinz Harry ist ein potenzielles Ziel“

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Der britische Prinz Harry, Herzog von Sussex, und seine Frau Meghan, Herzogin von Sussex, verlassen nach einem Gottesdienst die Saint Paul's Cathedral. (Archivbild)

Der britische Prinz Harry, Herzog von Sussex, und seine Frau Meghan, Herzogin von Sussex, verlassen nach einem Gottesdienst die Saint Paul's Cathedral. (Archivbild)

Prinz Harry hat als Soldat in Afghanistan eigenen Angaben nach 25 Talibananhänger getötet. Eine Behauptung, die seine Sicherheit nun stark gefährden könnte, meint ein Terrorexperte.

„Eins der wichtigsten Dinge, die ich in der Armee gelernt habe, ist, dass ich für meine eigenen Handlungen verantwortlich bin. Also meine Zahl: 25“, schreibt Prinz Harry in seiner Autobiografie über die von ihm getöteten Menschen bei seinen Einsätzen in Afghanistan. Der 38-Jährige schildert in seinen Memoiren „Spare“ detailliert seine Zeit als Kampfhubschrauber-Besatzungsmitglied zwischen 2012 und 2013. Über die Tode der mehr als zwei Dutzend Talibanextremisten empfinde er weder Zufriedenheit noch Reue, heißt es weiter.

Terrorexperte: Sicherheitsrisiko für Harry erhöht

Der Terrorexperte Peter Neumann wundere sich über diese Offenheit des Prinzen: „Damit zu prahlen, gilt unter Soldaten als ‚verpönt‘. Auch erhöht sich dadurch für Prinz Harry das Sicherheitsrisiko“, erklärte er der „Bild“.

Der Brite erntete für seine geleakten Äußerungen bereits vor Veröffentlichung des Buches scharfe Kritik. Die militant-islamistischen Taliban und auch britische Veteranen zeigten sich empört über seine Schilderung in seinen Memoiren „Spare“. Der Talibanfunktionär Anas Hakkani schrieb etwa am Freitag bei Twitter, die von Harry getöteten Kämpfer seien keine Schachfiguren, sondern Menschen gewesen.

Neumann sehe daher nun ein deutliches Sicherheitsrisiko für den Briten: „Er hat damit eine Zielscheibe auf der Stirn, denn für Islamisten ist er jetzt ein legitimes Terrorziel“, sagte er gegenüber der „Bild“. Vor allem bei öffentlichen Auftritten, wie bei den diesjährigen „Invictus Games“ in Düsseldorf, sehe der Experte eine „abstrakte Gefährdung“: „Wo immer Harry öffentlich auftritt, ist er ein potenzielles Ziel.“ Auch der britische Militärexperte Alan West äußerte sich gegenüber der Sonntagszeitung „Sunday Mirror“ besorgt: „Ich gehe davon aus, dass der Grad der Bedrohung definitiv höher sein wird.“ Wegen Harrys Aussagen werde es „ernsthafte Sicherheitsprobleme“ für die Veranstaltung im September geben.

Prinz Harry tritt bei dem internationalen Sportwettkampf für kriegsversehrte Veteranen als Schirmherr auf. Bei den Spielen im September 2023 werden rund 500 Teilnehmende aus 20 Nationen erwartet. Das Verteidigungsministerium und die Stadt Düsseldorf erklärten am Sonntag, Sicherheit habe „bei unserer Veranstaltung oberste Priorität“. Das Sicherheitskonzept werde „an aktuelle Entwicklungen angepasst“, berichtete die „Bild“. (rnd)

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