Zu viele GrundschulklassenKölner Verwaltung entschuldigt sich für Datenpanne

Lesezeit 3 Minuten
Anfang August ging eine neue Grundschule in der Gaedestraße an den Start. Auf dem Foto sind eine Lehrerin und Kinder beim Unterricht zu sehen.

Bei der Errechnung der Grundschulklassen ging die Stadt Köln von falschen Zahlen aus. Das Foto zeigt die Grundschule in der Gaedestraße in Marienburg.

Nach Abschluss der Planungen für das Schuljahr sollten elf Kölner Grundschulen weitere Klassen einrichten. Doch das stimmte nicht.

Die Stadt hat Versäumnisse bei der Berechnung der benötigten Grundschulplätze für die neuen Erstklässler eingeräumt. Es habe Fehler gegeben, die vermeidbar gewesen wären, räumte Schuldezernent Robert Voigtsberger ein. „Dafür möchte ich mich entschuldigen.“ Hauptgrund für die Probleme war nach Angaben der Verwaltung ein Übertragungsfehler bei der Datenerfassung und fehlerhafte Eingaben an den Schulen. Dadurch sei irrtümlich ein zu hoher Bedarf von elf Mehrklassen berechnet worden.

Hintergrund ist, dass es vor den Sommerferien großen Unmut gegeben hatte, da elf Grundschulleitungen kurzfristig vor den Ferien von der Anweisung überrascht wurden, dass sie kurzfristig eine weitere Klasse einrichten müssten. Es hätten immer noch 300 künftige Erstklässler keinen Schulplatz für nach den Ferien, hieß es damals zur Begründung. Das hatte die betroffenen Grundschulen vor große Schwierigkeiten gestellt, da die Planungen für das neue Schuljahr abgeschlossen waren und auch räumliche Engpässe erwartet wurden.

Von elf eingerichteten Klassen wurden sieben zurückgenommen

Mitten in den Ferien wurden dann von diesen elf bereits eingerichteten Klassen sieben per Brief an die Schulleitungen überraschend wieder zurückgenommen. Nach Bereinigung der Zahl der unversorgten Schüler um Wegzüge aus Köln, Atteste der fehlenden Schulreife und dem händischen Abgleich der Schülerdaten sei deutlich geworden, „dass die Zahl der zusätzlich eingerichteten Mehrklassen deutlich zu hoch war“, erklärte die Verwaltung. Die Verwaltung betonte jedoch, dass durch die nicht benötigten Mehrklassen weder Kindern noch Eltern ein Nachteil entstanden sei. Trotzdem bedauere man ausdrücklich die Verunsicherung der Eltern und die Mehrarbeit, die den betroffenen Schulen entstanden seien.

Für das nächste Schuljahr gelobte die Schulverwaltung Besserung. Um ähnliche Fehler künftig zu vermeiden, seien alle Fehler intensiv analysiert worden – so etwa die Doppelerfassung von Kindern, wenn die Schüler-ID nicht vorgelegt wurde. Künftig werden nun alle Unterlagen einer zusätzlichen Plausibilitätsprüfung unterzogen. Ebenso wird die zentrale Software so angepasst, dass doppelte Eingaben durch jegliches Personal ausgeschlossen werden können. Außerdem wird das Personal in den Schulsekretariaten für das kommende Anmeldeverfahren einer verpflichtenden Schulung unterzogen.

In diesem Jahr herrscht erstmals auch an den Grundschulen ein großer Mangel an Plätzen. An einem Drittel der Kölner Grundschulen gab es nach Ende des regulären Anmeldeverfahrens mehr Anmeldungen als Plätze. Erstmals mussten auch Kinder einer weiter entfernten Grundschule zugewiesen werden. Dabei waren ursprünglich nur vier Mehrklassen geplant, im März waren es dann elf, im Juni in Summe 22. An den Start ging man schließlich nach den Sommerferien mit 15 Mehrklassen. Ein Grund für die hohe Zahl der Mehrklassen war auch, dass in diesem Jahr 600 Kinder die erste Klasse wiederholen mussten.

KStA abonnieren