Gymnasien und GesamtschulenStadt Köln plant für nächstes Jahr mehr als 500 neue Schulplätze

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Vor einem Bürogebäude steht ein Auto.

In das Snake-Gebäude in Vogelsang sollen bald zwei neue Gesamtschulen im Interim einziehen.

Wenn der Rat grünes Licht gibt, sollen 567 zusätzliche Plätze entstehen, um die Schulplatznot zu lindern – allerdings zunächst in Interimsbauten.

Die Stadt will noch in diesem Monat den Weg dafür freimachen, im nächsten Jahr mehrere hundert neue Schulplätze zu schaffen. Zum Schuljahr 2024/25 sollen drei neue Gesamtschulen und zwei neue Gymnasien an den Start gehen. Darüber hinaus sollen sechs Grundschulen erweitert werden. Dafür sollen der Schulausschuss im Mai und der Stadtrat im Juni grünes Licht geben. Damit sollen an den weiterführenden Schulen bereits für das nächste Anmeldeverfahren insgesamt 567 zusätzliche Schulplätze entstehen.

Von den fünf neuen weiterführenden Schulen sollen allerdings vier zunächst an einem Interimstandort starten und eine in einem umgebauten Bürogebäude. Im Einzelnen ist dies die Gesamtschule „Snake“, die in das derzeit noch von der Gesamtschule Wasseramselweg genutzte umgebaute Bürogebäude in Vogelsang ziehen soll.

Gesamtschule im Kölner Bürgerpark-Nord

Ebenfalls in dem Vogelsanger „Snake“-Gebäude soll interimsmäßig eine Gesamtschule einziehen, die anschließend nach Ossendorf in den Neubau in der Fitzmauricestraße umziehen soll. Der soll voraussichtlich zum Schuljahr 2026/27 nutzbar sein und wird durch einen Totalunternehmer realisiert. Die dritte Gesamtschule soll im Bürgerpark Nord zwischen Nippes und Bilderstöckchen in dem Interim entstehen, in dem derzeit noch das Dreikönigsgymnasium untergebracht ist. Später soll diese Gesamtschule dann aus dem Interim in den endgültigen Standort an der Schmiedegasse in Weidenpesch umziehen. Das Schulgebäude, das dort gebaut wird, soll allerdings frühestens zum Schuljahr 2030/31 fertig sein.

Zu den drei Gesamtschulen soll ein neues Gymnasium ebenfalls zum Schuljahr 2024/25 im Interim auf dem Grundstück der Gesamtschule Rodenkirchen an den Start gehen. Perspektivisch soll dieses Gymnasium dann nach Rondorf ziehen. Der Neubau soll im Neubaugebiet Rondorf-Nordwest entstehen, derzeit läuft die Investorensuche. Ein Umzug dorthin ist aus Sicht der Stadt frühestens 2029 möglich.

Das zweite neue Gymnasium soll in Nippes im Toni-Steingass-Park an den Start gehen. In dem Gebäude sind aktuell das Barbara-von-Sell-Berufskolleg und die Edith-Stein-Realschule ausgelagert, deren Gebäude derzeit saniert werden. Einen Standort für den Neubau gibt es noch nicht, es läuft eine Investorensuche.

Neu ist auch, dass die beiden zusätzlichen Gymnasien inklusiv arbeiten werden und Plätze für das „Gemeinsame Lernen“ anbieten sollen. Durch die fünf neuen Schulen sollen damit in Summe 63 zusätzliche Inklusionsplätze zur Verfügung stehen.

Kölner Eltern werden auf Infoabenden informiert

Wenn Schulausschuss und Rat grünes Licht gegeben haben, wird die Stadt bei der Bezirksregierung anschließend einen Antrag auf Genehmigung der neuen Schulen stellen. Nach der Genehmigung kann dann eine Schulleitung gesucht werden, die idealerweise ab dem Sommer ein pädagogisches Konzept erarbeitet. Eltern, deren Kinder im kommenden Jahr auf die weiterführende Schule wechseln, werden nach Angaben der Stadt rechtzeitig mit Infoabenden für das Schuljahr 2024/25 über die neuen Schulen informiert und können sich Ende Januar 2024 für die neuen Schulen anmelden.

Die elf Projekte sind ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem auskömmlichen Schulangebot.
Robert Voigtsberger, Schuldezernent

Zusätzlich zu den fünf weiterführenden Schulen sollen angesichts der massiven Platzknappheit sechs Grundschulen um je einen Zug erweitert werden. Auch das sollen Schulausschuss und Rat im Mai und Juni beschließen. Es handelt sich um die Grundschule Martinusstraße in Esch, die Grundschule Nußbaumerstraße in Neuehrenfeld, die Katholische Grundschule Osterather Straße in Bilderstöckchen, die Grundschule Soldiner Straße in Lindweiler, die Grundschule Annastraße in Raderberg und die Grundschule Geilenkirchener Straße in Braunsfeld. Mit Ausnahme der Schule in Esch soll dies überall durch ergänzende Modulbauten ermöglicht werden.

Schuldezernent Robert Voigtsberger bezeichnete die elf Projekte als einen „weiteren wichtigen Schritt hin zu einem auskömmlichen Schulplatzangebot“. Dies dürfe und werde aber nicht der letzte Schritt sein. Die Planungen für weitere vier Gesamtschulen und vier Gymnasien liefen auf Hochtouren.

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