„Peinlich ist nicht das Ergebnis...“Fans des 1. FC Köln kritisieren Fehlverhalten bei Leipzig-Spiel

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FC-Fans in der Kölner Südkurve vor dem Spiel gegen RB Leipzig.

FC-Fans in der Kölner Südkurve vor dem Spiel gegen RB Leipzig.

Auch sportliche Kritik an FC-Trainer Timo Schultz wurde nach dem 1:5 gegen RB Leipzig laut.

So einige Anhänger des 1. FC Köln haben am Freitagabend beim 1:5 gegen Leipzig ein problematisches Bild abgegeben: Geschmacklose Schmäh-Gesänge in Richtung Ostdeutschland und vor allem eine Glasflasche, die neben RB-Torschützen Xavi Simons auf dem Rasen von Müngersdorf einschlug – beide Aktionen kritisierte FC-Geschäftsführer Christian Keller nach dem Spiel scharf, betonte aber auch das Fehlverhalten einer „Minderheit“.

Die unsportlichen Aktionen wurden schnell auch Thema in den sozialen Netzwerken. „Wer sich lieber damit beschäftigt, die gegnerischen Spieler mit Glasflaschen abzuwerfen, hat nichts anderes verdient“, heißt es etwa unter dem Ergebnis-Post des 1. FC Köln auf Instagram mit einigem Beifall. „Und die Süd hat nichts besseres zu tun als: ‚Wir hassen Ostdeutschland‘ zu skandieren…so bitter! Was für weltoffene Stadt?“, fragt ein anderer User ablehnend.

FC-Fan auf Instagram: „Peinlich ist nicht das Ergebnis, sondern das halbleere Stadion in der 80.“

Den meisten Zuspruch erhalten dort allerdings erregte Stimmen über die leeren Tribünen gegen Ende des Spiels. Zahlreiche Zuschauer hatten das Stadion bereits mehrere Minuten vor Abpfiff verlassen: „Peinlich ist nicht das Ergebnis, sondern das halbleere Stadion in der 80.“, schreibt ein User dazu.

Auch weitere Kommentare monieren das frühzeitige Verlassen des Rhein-Energie-Stadions. Die Südtribüne hatte trotz der hohen Niederlage bis zuletzt unbeirrt weiter gesungen. Doch war es andererseits der Kölner Block, aus dem die Beleidigungen und der Flaschenwurf hervorgegangen waren.

Im Zusammenhang mit den Spielen gegen Leverkusen und in Mönchengladbach hatte es in den Wochen zuvor bereits Ausschreitungen Kölner Fans gegeben, bei denen auch Polizeibeamte verletzt worden waren. Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte die Vereine anschließend im „Kölner Stadt-Anzeiger“ erneut nachdrücklich aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen. „Die Vereine sollten klare Kante zeigen und denen, die sich nicht an die Regeln halten, einen Riegel vor ihre Stadiontür schieben“, so der Minister.

Fan-Kritik an Timo Schultz wegen späten Wechseln gegen Leipzig

FC-Trainer Timo Schultz hatte die Kölner Fans im Stadion unterdessen nach dem Spiel gelobt: „Ich möchte direkt unsere Fans loben. Wie sie uns unterstützt haben und auch wie sie nach Abpfiff mit dem Ergebnis umgegangen sind, das ist besonders. Diesen Zusammenhalt brauchen wir.“

Und doch richtet sich nach der Niederlage auch sportliche Kritik an den Kölner Coach, der bis zum 1:4 der Leipziger keinen Wechsel in seiner Elf vorgenommen hatte: „Bis zur 60. Minute eine wirklich kämpferische und läuferisch ansprechende Leistung - bis ein (heute völlig überforderter) Trainer den (folgerichtigen) körperlichen Verschleiß von mindestens Adamyan (der stark war), Alidou, Finkgräfe und Kainz nicht erkennt - und sich dann in weniger als 9 Minuten 3 Tore der spielerisch stärkeren Truppe fängt. Unnötig und ein wirklich erstmals schwaches Bild von Timo Schulz“, so der Kommentar, dem nicht wenige Userinnen und User beipflichten.

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