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Bülter-AusfallWelchen dieser FC-Stürmer stellt Kwasniok am Sonntag auf?

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1. FC Köln vs. SC Freiburg, 2. Spieltag, 31.08.2025, 19.30 Uhr, von links: Said El Mala, Ragnar Ache (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco

Kölns Said El Mala (l.) und Ragnar Ache.

Der 1. FC Köln muss beim Heimspiel auf Marius Bülter verzichten. Ragnar Ache könnte in der Startelf stehen.

Wer gedanklich vielleicht schon zu tief in die am Samstag anstehenden Vorstandswahlen beim 1. FC Köln versunken war, den weckte Lukas Kwasniok am Freitag ziemlich sportlich in Fred-Feuerstein-Manier auf. „Yabba Dabba Doo“, entfuhr es dem Kölner Trainer plötzlich bei der Aussicht auf das Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart. Es ist das erste seit Ende August, als der FC nach einem begeisternden Auftritt Freiburg 4:1 bezwungen hatte. Da kann man schon mal seiner Vorfreude und Begeisterung Ausdruck verleihen.

Das Auftaktprogramm mit den Auswärtsaufgaben im Pokal in Regensburg (2:1) und in der Bundesliga in Mainz (1:0), in Wolfsburg (3:3) und zuletzt in Leipzig (1:3) hatte es für den Aufsteiger aus Köln bekanntlich in sich, der sich allerdings stets teuer verkauft hatte und immerhin bereits sieben Zähler auf dem Konto hat. „Mit vier Punkten aus drei Auswärtsspielen können wir leben, auch wenn wir gerne einen fünften, sechsten und siebten gehabt hätten. So ticken wir mittlerweile, dass wir immer mehr haben wollen“, sagte Kwasniok.

Doch nun hat seine Mannschaft endlich wieder ein Heimspiel, der Bock auf die einzigartige Atmosphäre samt Hennes und Co. ist groß. Da geriet der 44-Jährige noch einmal ins Schwärmen: „Jetzt ist es ein Vorteil, daheim vor 50.000 positiv-verrückten Menschen zu spielen. Du gehst da raus, die Hymne kommt, du hast ein ganz anderes Feeling. Alles ist vertraut und du hast Bock, den Menschen etwas zu zeigen. Die Fans können schon von uns etwas erwarten. Wir werden uns nicht hinten verbarrikadieren.“ Nach elf Treffern in fünf Pflichtspielen ist das ohnehin nicht zu erwarten.

Marius Bülter fällt aus

Allerdings wird der FC am Sonntag auf den formstarken Marius Bülter (zwei Tore, zwei Vorlagen) verzichten müssen, der Stürmer fehlt anders als erwartet. Am Donnerstag war Bülter zwar wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, doch der 32-Jährige erlitt einen kleinen Rückschlag. „Bei Bülti sieht es nicht gut aus. Er hat eine Achillessehnenreizung, die sich als hartnäckiger herausgestellt hat, als wir uns alle das gewünscht hatten. Das gehört leider dazu. Da bricht uns ein bisschen Körperlichkeit weg“, sagte Kwasniok, der sich noch nicht festlegen wollte, wer Bülter ersetzen könnte.

Größere Chancen dürfte Ragnar Ache besitzen, der Neuzugang könnte erstmals in der Startelf stehen. „Ich glaube, dass er sich das verdient hat“, so Kwasniok, der sich allerdings ebenso FC-Juwel Said El Mala oder Linton Maina von Beginn an vorstellen könnte. In besagter Einheit am Donnerstag hatte Luca Waldschmidt noch gefehlt, der in dieser Woche im Training umgeknickt war. Eine Verletzung am Sprunggelenk war befürchtet worden. Doch der Kölner Trainer konnte Entwarnung geben: Waldschmidt ist einsatzbereit. „Luca hat heute mittrainiert mit einem Tape, das sieht gut aus. Er steht uns zur Verfügung.“

Gegner Stuttgart ist sehr mäßig und erratisch in die Saison gestartet: 1:2 zum Auftakt bei Union, dann 1:0 gegen Gladbach, es folgten ein 1:3 in Freiburg und zuletzt ein 2:0 gegen St. Pauli. Gegen die Kiezkicker und noch am Donnerstagabend in der Europa League gegen Vigo (2:1) zeigten sich die Schwaben aber klar im Aufwind. Die Stuttgarter, lobte Kwasniok, hätten eine „brutale Qualität und einen Top-Trainer.“ Der VfB verfolge seit einigen Jahren eine klare Philosophie und versuche stets, im Ballbesitz den Gegner zu dominieren. „Da wirst du leiden und verteidigen müssen. Sie können aber nicht nur spielen, sondern auch malochen und gegen den Ball arbeiten“, blickte Kwasniok voraus, der sein Team gewappnet sieht: „Das Gute ist: Wir sind jetzt auch nicht auf der Wurstsuppe hergeschwommen. Wir haben auch ein bisschen was drauf. Mit den Fans im Rücken kann das ein wildes Spiel werden, da beide Mannschaften nach vorne spielen wollen. Wir versuchen aber diesmal keine drei Gegentore zu bekommen.“

Sollte dem FC das gelingen, dann wären auch die Chancen auf den zweiten Heimsieg höher, mit denen er den Gästen auch den Start in eines der größten Volksfeste der Welt verhageln würde. Denn derzeit wird nicht nur auf dem Oktoberfest in München gefeiert, sondern am Freitag wurde auch das Cannstatter Volksfest eröffnet. Auf dem Wasen herrscht bis zum 12. Oktober Ausnahmezustand. Doch sollten am Sonntag die Kölner feiern und schunkeln, hätte sie den Schwaben in die (Wurst-)Suppe gespuckt.